Präsident des Zentralrats der Juden gedenkt NS-Opfern in Ansbach | FLZ.de

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Veröffentlicht am 12.11.2025 20:31, aktualisiert am 13.11.2025 12:41

Präsident des Zentralrats der Juden gedenkt NS-Opfern in Ansbach

In der Synagoge in Ansbach legten Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Joino Pollak vom Landesverband israelitischer Kultusgemeinden in Bayern (von links) Kränze nieder. (Foto: Anne Ziegler)
In der Synagoge in Ansbach legten Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Joino Pollak vom Landesverband israelitischer Kultusgemeinden in Bayern (von links) Kränze nieder. (Foto: Anne Ziegler)
In der Synagoge in Ansbach legten Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Joino Pollak vom Landesverband israelitischer Kultusgemeinden in Bayern (von links) Kränze nieder. (Foto: Anne Ziegler)

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, hat am Mittwoch in Ansbach zusammen mit Vertretern der Stadt und Zivilgesellschaft Kränze in Erinnerung an den 9. November 1938 niedergelegt.

An jenem Tag wurden im Zeichen des NS-Terrors im ganzen Deutschen Reich Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte verwüstet und Tausende Jüdinnen und Juden misshandelt. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Thomas Deffner, Vertretern der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden und des Frankenbunds ergriff Schuster in der Ansbacher Synagoge das Wort: „Der 9. November 1938 war ein Schicksalstag für unser Land. Ein Tag, an dem zu viele Menschen zu Mitläufern des dann ganz offensichtlichen NS-Terrors gegen ihre jüdischen Nachbarn wurden.”

Angesichts des Antisemitismus rief Dr. Josef Schuster auf: „Wer Haltung zeigen will, muss dies jetzt tun.” (Foto: Oliver Herbst)
Angesichts des Antisemitismus rief Dr. Josef Schuster auf: „Wer Haltung zeigen will, muss dies jetzt tun.” (Foto: Oliver Herbst)

Erinnern an Reichspogromnacht: Josef Schusters mahnende Worte in Ansbach

Über 80 Jahre nach Ende des NS-Terrors zeigt sich der Antisemitismus dröhnend laut. Der Präsident des Zentralrats der Juden war Hauptredner einer Gedenkstunde.

Die Novemberprogrome seien bis heute eine Verpflichtung der Gesellschaft, gegen Antisemitismus einzutreten und jüdisches Leben in Deutschland sicher zu machen. „'Nie wieder' darf kein Gedenktagsritual sein, sondern tägliche Haltung.”

OB Deffner erinnerte daran, dass die „Reichspogromnacht” den Auftakt für die furchtbaren Verbrechen der Shoa bildeten, an deren Ende sechs Millionen getötete Jüdinnen und Juden standen.

Nach der Kranzniederlegung trug sich Schuster im Ansbacher Stadthaus ins Goldene Buch der Stadt ein. Außerdem war Schuster Hauptredner für eine Gedenkveranstaltung am Mittwochabend in der Karlshalle.


Johannes Hirschlach
Johannes Hirschlach
Redakteur für Digitales
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