Elisabeth Stammler gewinnt Bürgermeisterwahl in Gebsattel | FLZ.de

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Veröffentlicht am 23.02.2025 21:34

Elisabeth Stammler gewinnt Bürgermeisterwahl in Gebsattel

Elisabeth Stammler verfolgte die Auszählung live im Schulhaus. Über das Resultat, das auf sich warten ließ, freute sie sich sehr. (Foto: Jürgen Binder)
Elisabeth Stammler verfolgte die Auszählung live im Schulhaus. Über das Resultat, das auf sich warten ließ, freute sie sich sehr. (Foto: Jürgen Binder)
Elisabeth Stammler verfolgte die Auszählung live im Schulhaus. Über das Resultat, das auf sich warten ließ, freute sie sich sehr. (Foto: Jürgen Binder)

Während in Berlin nach der Bundestagswahl noch viele Personalien offen sind, ist die Zusatzfrage, die die Stimmberechtigten in Gebsattel zu beantworten hatten, geklärt. Elisabeth Stammler wird neues Gemeindeoberhaupt und damit Nachfolgerin des aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Amt scheidenden Rathauschefs Gerd Rößler.

In der Aula der Grundschule fanden sich am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale rund 20 Menschen ein, um auf das vorläufige Ergebnis der Bürgermeisterwahl zu warten, das Wahlleiter Wolfgang Volland erst gegen 20.35 Uhr verkündete. Denn vorgabegemäß waren zunächst die von den Gebsattlerinnen und Gebsattlern abgegebenen Stimmzettel zur Bundestagswahl auszuwerten. Weil sich hier bei einem Abgleich eine Unstimmigkeit ergab, wurde ein zweiter Anlauf notwendig, wodurch sich die Auszählung der Stimmen für die Bürgermeister-Wahl erheblich verzögerte.

Beteiligung lag bei 82,27 Prozent

Am Votum zur Regelung der Rößler-Nachfolge nahmen 1179 Frauen und Männer teil, was bei 1433 Berechtigten im Gemeindegebiet einer Quote von 82,27 Prozent entspricht. 699 der gültigen Stimmen (59,29 Prozent) entfielen auf Elisabeth Stammler, während der Name von Jakob Braun auf 470 Zetteln angekreuzt war, was einen Anteil von 39,86 Prozent ausmacht. Zehn Stimmzettel waren ungültig.

Gerd Rößler an der Eingangstür zum Gebsattler Rathaus: Am Sonntag, 23. Februar, wird sich entscheiden, wer dem langjährigen Bürgermeister nachfolgt. (Foto: Jürgen Binder)
Gerd Rößler an der Eingangstür zum Gebsattler Rathaus: Am Sonntag, 23. Februar, wird sich entscheiden, wer dem langjährigen Bürgermeister nachfolgt. (Foto: Jürgen Binder)

Bürgermeister von Gebsattel: Trotz langer Absenz noch immer nah dran

Gerd Rößler geht es inzwischen gesundheitlich besser. Dem künftigen Gemeindeoberhaupt wünscht er eine glückliche Hand. Am 23. Februar wird über die Nachfolge entschieden.

Den Moment der Entscheidung erlebte Elisabeth Stammler im Schulhaus live mit. Die bisherige zweite Bürgermeisterin, die seit dem Beginn der Dienstunfähigkeit von Gerd Rößler im August 2023 die Amtsgeschäfte im Rathaus geführt hatte, konnte, als die Auszählung lief, ihre Nervosität nicht verbergen.

Umso größer war dann ihre Erleichterung, als das Resultat feststand. Sie freue sich über das eindeutige Ergebnis, so die erste Reaktion der 55-Jährigen gegenüber unserer Zeitung. Die vergangenen Wochen seien sehr aufreibend gewesen. „Mich hat das schon mitgenommen“, räumte sie ein.

Vorzeitige Neuwahl wegen Erkrankung von Gerd Rößler notwendig

Nun könne aber die Arbeit weitergehen: „Ich bedanke mich bei den Gebsattlerinnen und Gebsattlern für das Vertrauen und werde mich als Bürgermeisterin für unsere Gemeinde ins Zeug legen“, meinte Elisabeth Stammler.

Jakob Braun hatte sich entschieden, den Wahlabend in den eigenen vier Wänden zu verbringen, war aber telefonisch erreichbar. Er freue sich über die 470 Stimmen, die er bekommen hat, sagte er gegenüber der Redaktion. Das werte er als „tolle Unterstützung“ der Gebsattler Bürgerinnen und Bürger, zumal er bei dieser Wahl erstmals politisch in Erscheinung getreten sei. Elisabeth Stammler wünschte er alles Gute.

Die vorzeitige Neuwahl des Gemeindeoberhaupts war nötig gewesen, weil Gerd Rößler, der das Amt seit 2010 innehatte, im August 2023 wegen einer schweren seelischen Erkrankung dienstunfähig wurde. Die Vertretung übernahm die zweite Bürgermeisterin Elisabeth Stammler. Im Frühsommer 2024 gab Gerd Rößler für sich die Hoffnung auf, wieder in eine gesundheitliche Verfassung zu kommen, die ihm die Weiterführung der Amtsgeschäfte ermöglichen würde. Bis über seinen damals eingereichten Antrag auf vorzeitige Versetzung in den Ruhestand entschieden war, dauerte es allerdings mehrere Monate. Erst Ende November 2024 waren alle Formalitäten geklärt.

Amtszeit wird 14 Monate länger ausfallen

Festgelegt wurde, dass Rößler, dessen reguläre Amtszeit bis 30. April 2026 gegangen wäre, Ende Februar 2025 in den Ruhestand versetzt wird und eine vorzeitige Wahl zur Bestimmung der Nachfolge stattfinden soll, und zwar zeitgleich mit dem Bundestagsvotum.

Gewählt ist das neue Gebsattler Gemeindeoberhaupt übrigens nicht nur für die übliche Amtszeitdauer von sechs Jahren, sondern für 14 zusätzliche Monate bis zu den regulären bayerischen Kommunalwahlen im Frühjahr 2032. Bei der nächsten Kommunalwahl im Frühjahr 2026 wird in Gebsattel hingegen nur über die Zusammensetzung des Gemeinderats entschieden. Für diesen Urnengang haben die Unabhängigen Gebsattler um Jakob Braun schon angekündigt, mit einer eigenen Liste antreten zu wollen.

„Darauf liegt nun unser Hauptaugenmerk“, so Braun am Wahlabend. Die Gruppierung sei „mit tollen Kandidaten aus allen Gemeindeteilen sehr positiv aufgestellt“. Der 33-Jährige hofft, mit einem guten Ergebnis zukünftig „Sachen in der Gemeinde anschieben“ zu können. Denn sonst werde „die Zukunft in Gebsattel nicht rosig aussehen.“

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