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Veröffentlicht am 23.02.2025 17:10

Viele Menschen in Bayern gehen zur Wahl

Zumindest in bayerischen Großstädten könnte die Wahlbeteiligung höher liegen, als bei der Bundestagswahl 2021. (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Zumindest in bayerischen Großstädten könnte die Wahlbeteiligung höher liegen, als bei der Bundestagswahl 2021. (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Zumindest in bayerischen Großstädten könnte die Wahlbeteiligung höher liegen, als bei der Bundestagswahl 2021. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

„Geht wählen!“ - dieser Aufruf war in den vergangenen Wochen ständig zu hören. Zumindest in bayerischen Großstädten sieht es so aus, als hätten die Menschen diesen Appell beherzigt. 

München, Augsburg, Nürnberg und Würzburg meldeten am frühen Nachmittag eine höhere Wahlbeteiligung als bei den Bundestagswahlen vor vier Jahren. Ob dieser Trend sich auch nach Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr bestätigt, bleibt abzuwarten. Im Herbst 2021 hatte der Freistaat nämlich am Ende mit 79,8 Prozent die höchste Wahlbeteiligung aller Bundesländer vorzuweisen.

Viele Wähler in den Städten

In München lag die Wahlbeteiligung um 14.00 Uhr bei 70,3 Prozent inklusive aller Briefwähler. 2021 waren es um diese Uhrzeit erst 66,9 Prozent. In Nürnberg hatten bis 14.00 Uhr 52,3 Prozent abgestimmt (2021: 49,1). Anders als München rechnet die zweitgrößte Stadt Bayerns die Briefwähler über den Tag verteilt anteilig hinzu. 

Augsburg meldete am frühen Nachmittag eine Wahlbeteiligung von 48,4 Prozent derer, die persönlich in einem Wahllokal votiert hatten (2021: 38,9 Prozent). Die per Briefwahl abgegebenen Stimmen fließen nach Angaben der Stadt erst im Zuge der Auszählung in die Wahlbeteiligung ein.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete Würzburg. 55,47 Prozent hatten hier bis 14.00 Uhr in einem Wahllokal votiert, 2021 waren es um diese Uhrzeit nur 44,2 Prozent. Auch hier wird die Briefwahl erst später berücksichtigt. 

69 Prozent Gesamtwahlbeteiligung am Nachmittag

Landeswahlleiter Thomas Gößl meldete mit Stand 14.00 Uhr eine Beteiligung von 48 Prozent vor Ort in den Wahllokalen. Die Gesamtbeteiligung inklusive Briefwahl schätzte er auf rund 69 Prozent. Basis dafür ist eine bayernweite Stichprobe in ausgewählten Wahlbezirken. 

Optimistischer Söder

Auch prominente Politiker suchten ihre Wahllokale auf, um die Stimmzettel in die Urne zu werfen. CSU-Chef Markus Söder zeigte sich am Morgen in Nürnberg optimistisch. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagte er. Das sei sein eigentlicher Wunsch, weil es die Demokratie stärke.

Die Union ist Wahlumfragen zufolge zwar deutlich stärkste Kraft. Doch sahen manche Institute sie zuletzt unter der wichtigen Marke von 30 Prozent. Denkbar wären Koalitionen mit der SPD oder den Grünen, je nach Wahlausgang müssten aber sogar zwei zusätzliche Partner gefunden werden.

Söder ist kein Fan der Briefwahl

Söder nutzte die Gelegenheit und dankte allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für ihren Dienst an der Demokratie. „Ich freue mich immer, dass ich wählen kann, weil ich finde, es gibt so viele Länder in der Welt, wo man nicht wählen darf oder nur was Bestimmtes wählen darf. Deswegen bin ich auch kein Fan der Briefwahl, sondern ich will es immer direkt im Wahllokal abgeben. Das ist ein feierlicher Akt der Demokratie.“

Aiwanger hat genug Arbeit

Aiwanger meldete sich nach seiner Stimmabgabe aus seinem Auto, per Video auf der Plattform X. Seine Hoffnung: eine „bürgerliche Koalition der Mitte“ im Bundestag, am besten mit seiner Partei, die auf drei Direktmandate hofft. Sollte es anders ausgehen, ist der Niederbayer wenig zuversichtlich: „Ich hoffe, das Schwarz-Rot-Grün nicht kommen wird, denn sonst sehen wir uns wahrscheinlich in diesem Jahr im Wahllokal wieder“, sagte er. Eine Koalition aus Union, SPD und den Grünen werde die Probleme des Landes nicht lösen.

Angst vor einer Niederlage hat er aber nicht. „Wenn's klappt, gehen wir nach Berlin, wenn es nicht klappt, bleibe ich in Bayern. Ich habe überall Arbeit genug“, sagte er vor seinem Wahllokal im niederbayerischen Inkofen.

Zwischenfall in Augsburg

Augsburg meldete einen kleineren Zwischenfall an einem Wahllokal in einer Schule. Ein Mann habe partout einen anderen Weg zum Gebäude öffnen wollen, hieß es vom Wahlamt. Dieser Weg führe aber über Privatgrund und sei auch wegen Unebenheiten nicht mehr sicher. Weil der Mann Drohungen ausgestoßen habe, habe man die Polizei gerufen, die ein Platzverbot aussprach. 

Bayernweit sind nach Angaben des Landesamts für Statistik rund 9,2 Millionen Menschen im Freistaat wahlberechtigt. Viele haben bereits ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Die Wahllokale schließen um Punkt 18.00 Uhr.

© dpa-infocom, dpa:250223-930-384051/1


Von dpa
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