Draußen hat es fünf Grad. In dem kleinen zugigen Haus von Hildegard W. (Name geändert) fühlt es sich nicht viel wärmer an. Das Heizöl ist ausgegangen – wieder einmal.
Seitdem sich die Kosten, um den Tank wieder aufzufüllen, in etwa verdoppelt haben, weiß die 78-Jährige nicht mehr, woher sie das Geld dazu nehmen soll, wusste es ja zuvor schon kaum. Also sitzt sie dick eingemummelt zu Hause. Seit vier Tagen ist mit dem Heizen Schluss. Nun wartet Hildegard W. auf Geld in Form einer Heizkostenbeihilfe. So lange bleibt es kalt im Haus.
Ein Haus, von dem die Rentnerin eigentlich dachte, dass es ein Glücksgriff sei. Mit ihrem Mann lebte die heute 78-Jährige 14 Jahre lang in Spanien. „Er hat die Sonne gebraucht.“ Wenn sie von der Zeit erzählt, dann leuchten ihre Augen. Doch dann der Schock: Ihr Mann fällt in ein diabetisches Koma. Er wacht wieder auf, „aber danach war er nicht mehr er selber“. Sie kehren zurück nach Deutschland. Tag und Nacht pflegt Hildegard W. ihren Mann. Auch als dieser inkontinent und zunehmend dement wird. 2018 dann stirbt er.
Die Miete für die Wohnung, die sie sich daraufhin sucht, kann sie alleine bald nicht mehr bezahlen. Also kommt ihr das Haus gerade gelegen. Günstig erschien ihr die Miete. Doch im Mietvertrag übersah sie, dass die Beschaffung des Heizöls nicht in den Nebenkosten enthalten war.
All ihr Erspartes fraß die alte Heizung. Alleine im Jahr 2021 waren es laut der zuständigen Betreuerin der Caritas über 3000 Euro. Ein Eingriff an ihren Zähnen hinterlässt 2021 zusätzlich eine große Rechnung. Das alte Auto muss repariert werden – die 78-Jährige muss Schulden machen, die sie momentan mühsam wieder abstottert.
Derzeit hat sie kaum das Geld, um zu leben. Kraft gibt ihr Hündin Bella, mit der sie täglich Gassirunden dreht. Was fehlt, sind geeignete Winterschuhe für das nasskalte Wetter dazu. An das einzige Paar, das sie besitzt, hat Hildegard W. schon mehrmals die Sohlen neu ankleben müssen. „Das hält einfach nicht mehr.“
Zudem kann sich die Rentnerin den Sprit nicht mehr leisten. Dabei ist sie auf ihr Auto dringend angewiesen. Zum Beispiel, um zur Tafel zu fahren, wo sie sich ab und zu Lebensmittel holt. Aber auch, um Wohnungen besichtigen zu können. Denn Hildegard W. ist dringend auf der Suche nach einem günstigeren Wohnort. „Es muss ebenerdig sein, weil ich die Treppen mit meinen Knien kaum noch schaffe.“
Um ihre Anträge für das Grundsicherungsamt und ihre Kontoauszüge ausdrucken zu können, bräuchte sie Druckerpatronen. Jetzt ging zudem der Fernseher kaputt – nur noch Flimmern. „Wenn es irgendwo anfängt, kommt alles zusammen“, sagt die 78-Jährige. Die Hoffnung, dass sich ihre Situation wieder bessern kann, gibt sie dennoch nicht auf.
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