Grüne verlieren bisher einziges Direktmandat in Bayern | FLZ.de

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Veröffentlicht am 23.02.2025 21:59, aktualisiert am 23.02.2025 22:06

Grüne verlieren bisher einziges Direktmandat in Bayern

Die Grünen mit Spitzenkandidatin Jamila Schäfer haben den Wahlkreis München-Süd nicht verteidigen können. (Archivbild) (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Die Grünen mit Spitzenkandidatin Jamila Schäfer haben den Wahlkreis München-Süd nicht verteidigen können. (Archivbild) (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Die Grünen mit Spitzenkandidatin Jamila Schäfer haben den Wahlkreis München-Süd nicht verteidigen können. (Archivbild) (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die Grünen haben bei der Bundestagswahl ihr bislang einziges bayerisches Direktmandat verloren. Spitzenkandidatin Jamila Schäfer musste sich nach ihrem Sensationserfolg bei der Wahl vor knapp vier Jahren nun im Wahlkreis München-Süd gegen ihre Konkurrentin Claudia Küng von der CSU geschlagen geben. Küng setzte sich laut vorläufigem Ergebnis des Landeswahlleiters mit 30,4 Prozent durch, Schäfer hingegen kam auf 29,8 Prozent. Sie bekam insgesamt 1.108 Stimmen weniger als ihre Konkurrentin.

Ob Küng damit auch in den Bundestag einziehen wird, war wegen des neuen Wahlrechts zunächst völlig offen. Für Schäfer standen die Chancen auf einen Einzug ins Parlament wegen ihres Spitzenplatzes auf der bayerischen Landesliste der Grünen trotz des Verlustes ihres Direktmandates gut. 

2021 gelang Schäfer noch ein Coup

Mit ihrem Wahlkreissieg hatte Schäfer 2021 einen Coup gelandet. Damals besiegte sie mit weniger als einem Prozentpunkt Vorsprung den damaligen Bundestagsabgeordneten Michael Kuffer von der CSU - und gewann erstmals überhaupt einen bayerischen Wahlkreis für die Grünen. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 waren jeweils sämtliche Wahlkreise bei der Bundestagswahl an die Christsozialen gegangen. Nun konnte Schäfer diesen Erfolg nicht wiederholen.

Schäfer: Grüne müssen Vertrauen zurückgewinnen

Sie zeigte sich aber trotz des Mandatsverlustes mit ihrem Abschneiden im Wahlkreis zufrieden, weil sie ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2021 noch etwas habe verbessern können. Viele Menschen seien aber mit der Bundesregierung unzufrieden gewesen, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk.

Viele hätten sich Fortschritte beispielsweise bei bezahlbarem Wohnraum gewünscht. Anstehende Projekte hätten aber wegen der vorgezogenen Neuwahl nicht mehr umgesetzt werden können. „Da kann ich ein Stück weit verstehen, dass es Enttäuschungen gab“, sagte sie. Die Grünen müssten nun Vertrauen zurückgewinnen.

Küngs Einzug in den Bundestag zunächst ungewiss

Mit dem neuen Wahlrecht bedeutet ein gewonnener Wahlkreis bei der CSU nicht mehr automatisch einen Sitz im Bundestag. Um ein errungenes Direktmandat sicher zu erhalten, muss dieses jetzt durch das Zweitstimmenergebnis der Partei gedeckt sein. Ist dies nicht der Fall, gehen die siegreichen Direktkandidaten mit den schlechtesten Erststimmergebnissen leer aus.

© dpa-infocom, dpa:250223-930-384531/2


Von dpa
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