Windsbacher Knabenchor: Internatsleiter gibt seinen Job ab | FLZ.de

An der Spitze des Internats des Windsbacher Knabenchors gibt es einen Wechsel: Wie auf der Homepage des Knabenchors mitgeteilt wird, haben das Kuratorium des Windsbacher Knabenchors und Pfarrer Bernd Töpfer nach eingehenden Beratungen vereinbart, „dass er seine Tätigkeit als Geschäftsführer und Internatsleiter beim Windsbacher Knabenchor beendet“.

Diese Vereinbarung sei „nach eingehenden Beratungen“ erfolgt. Nach zwei Jahren im Amt verlasse der Internatsdirektor somit „den Windsbacher Knabenchor auf eigenen Wunsch und wechselt wieder zurück in den Gemeindedienst“, wird erläutert und weiter: „Die Gründe für den Wechsel liegen in der Leitungsstruktur vor Ort.”

Durch eine Satzungsänderung vor wenigen Jahren sei „dem Internatsleiter und Pfarrer auch die Aufgabe der kaufmännischen Geschäftsführung übertragen“ worden. „Durch die seit der Corona-Epidemie besonders angespannte wirtschaftliche Lage sind die Anforderungen an die Geschäftsführung und das Fundraising jedoch stark gewachsen“, heißt es zudem in der Mitteilung.

„Das entspricht nicht mehr den Erwartungen, mit denen ich meinen Dienst in Windsbach angetreten habe“, wird Töpfer zitiert: Seine Aufgaben als Pfarrer und Seelsorger hätten durch die Inanspruchnahme als Geschäftsführer zu stark zurückstehen müssen, weswegen er wieder auf eine Pfarrstelle in einer Kirchengemeinde wechseln werde.

„Wir schätzen das außerordentliche Engagement von Pfarrer Töpfer in den letzten zwei Jahren für den Windsbacher Knabenchor sehr“, betont Michael Bammessel als erster Vorsitzender des Kuratoriums: „Dass der Wechsel in der Chorleitung von Martin Lehmann zu Ludwig Böhme so gut gelungen ist, haben wir auch Herrn Töpfer zu verdanken. Wir können jedoch nachvollziehen, dass er den Schwerpunkt seiner Arbeit künftig nicht bei der Geschäftsführung unseres großen Rechtsträgers setzen möchte und deshalb eine berufliche Rückbesinnung vollzieht.“

Bernd Töpfer wird den Angaben zufolge seine Aufgaben in Windsbach bis einschließlich August in vollem Umfang wahrnehmen. Die Chorleitung bleibe unverändert in den Händen von Ludwig Böhme.

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger oder einer Nachfolgerin laufe bereits. Eine kommissarische Geschäftsführung werde vorübergehend die Aufgaben Töpfers übernehmen, bis die Position wieder besetzt sei. Damit sei die weitere Führung des Chor- und Internatsbetriebs garantiert.

Für diese Interimszeit konnte, so die Mitteilung, Klaus-Ulrich Feiler gewonnen werden. Er war selbst von 1968 bis 1979 Sänger des Windsbacher Knabenchors und singe gerne im Monte-Soprano-Chor um den früheren Windsbacher Chorleiter Karl-Friedrich Beringer. Feiler sei mit dem Knabenchor bestens vertraut und betont: „Für mich ist Windsbach eine Herzensangelegenheit.“ Er studierte Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre. Berufliche Stationen führten ihn in das Bankwesen und die Unternehmensberatung, wo er lange Jahre fest angestellt gewesen sei. Seit fünf Jahren ist Feiler selbstständiger Berater und Coach von Führungskräften.