Paukenschlag: Neustädter Landrat Helmut Weiß will aufhören | FLZ.de

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Veröffentlicht am 19.02.2024 16:47, aktualisiert am 19.02.2024 17:28

Paukenschlag: Neustädter Landrat Helmut Weiß will aufhören

Helmut Weiß (CSU), Landrat im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, will aufhören. (Foto: Johannes Zimmermann)
Helmut Weiß (CSU), Landrat im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, will aufhören. (Foto: Johannes Zimmermann)
Helmut Weiß (CSU), Landrat im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, will aufhören. (Foto: Johannes Zimmermann)

Paukenschlag am Ende der gemeinsamen Sitzung des Kreis- und Bauausschusses am Montag: Helmut Weiß hat beim Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim die Feststellung seiner Dienstunfähigkeit beantragt. Schon zum 1. Juli könnte sein Nachfolger ins Amt kommen.

Am Ende der Sitzung ergänzte der Landrat die Tagesordnung der Sitzung spontan noch um einen Tagesordnungspunkt „In eigener Sache”. Er verkündete, aufhören zu wollen. Seine Gesundheit lasse den Stress nicht mehr zu. Totenstille im Saal. „Das kam jetzt überraschend”, kommentierte ein Ausschuss-Mitglied.

Die Entscheidung, den Antrag auf Dienstunfähigkeit zu stellen, „ist mir nicht leichtgefallen. Nach reiflicher Überlegung bin ich vor wenigen Wochen zu diesem Entschluss gekommen.” Demnach hätten ihm seine Ärzte „schon seit geraumer Zeit” dazu geraten, kürzer zu treten, Belastungen und Stress einzuschränken. „Auf Grund meiner bestehenden chronischen Erkrankung drohen mir andernfalls weitere ernsthafte Erkrankungen und schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen”, so Helmut Weiß. Am 9. Juni soll dann sein Nachfolger gewählt werden - an diesem Tag findet auch die Europawahl statt.

Schon 2023 dachte der Landrat ans Aufhören

Er habe schon 2023 daran gedacht, aufzuhören, erklärte Weiß. Jedoch habe er als Kapitän das Landkreis-Schiff nicht in unruhigen Fahrwassern verlassen wollen - Stichwort Unterbringung von Geflüchteten. Nun sei es ruhiger und er könne sein Amt geordnet an einen Nachfolger übergeben.

„Das Amt des Landrates wird weiterhin volles Engagement und vollen Einsatz erfordern, dieses Amt nur noch mit halber Kraft ausüben zu können, entspricht weder meinem Anspruch, noch dem, was der Landkreis verdient und braucht”, so Weiß.

Und weiter: „Viele Aufgaben, die angepackt werden müssen, stehen mittel- und langfristig noch bevor, und um dies bestmöglich zu unterstützen, ist es mir sehr wichtig, das Amt des Landrates geordnet übergeben zu können”, betonte Weiß. Der Übergang soll nach den Neuwahlen „noch heuer zur Jahresmitte” erfolgen.

Kreistag muss noch zustimmen

Erst allerdings muss der Kreistag als oberste Dienstbehörde des Landkreises in seiner Sitzung am 1. März der Dienstunfähigkeit und der Versetzung in den Ruhestand noch zustimmen. Auch ein amtsärztliches Gutachten liege zwischenzeitlich vor. Klappt das, würde Helmut Weiß „mit Ablauf des Monats Juni” in den Ruhestand versetzt. Am 1. Mai 2024 ist der Landrat dann zehn Jahre im Amt.

„Es ist aber nicht mein Stil, mich bis dahin zurückzulehnen”, so Weiß. „Ich werde mich in meiner verbleibenden Amtszeit weiter mit voller Energie einbringen, so wie ich es seit jeher getan habe und so wie es unsere Bürgerinnen und Bürger auch erwarten dürfen.”

Erste Kandidaten für die Nachfolge bringen sich derweil schon in Stellung. Alle Hintergründe lesen Sie hier.

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