Mehr Raum für Ferkel: Tierwohlprogramm startet | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.06.2022 15:20

Mehr Raum für Ferkel: Tierwohlprogramm startet

Schweine in Auslaufhaltung stehen unter freiem Himmel. (Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild)
Schweine in Auslaufhaltung stehen unter freiem Himmel. (Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild)
Schweine in Auslaufhaltung stehen unter freiem Himmel. (Foto: Sina Schuldt/dpa/Symbolbild)

Bayerns Bauern bekommen künftig Zuschüsse der Staatsregierung für die artgerechte Haltung von Ferkeln und Zuchtsauen. Agrarministerin Michaela Kaniber gab am Donnerstag den offiziellen Startschuss für das Tierwohlprogramm. Die CSU-Politikerin verband das mit dem Anspruch, dass Bayern in dieser Hinsicht Vorbild sein will: „Wenn die Tierwohlställe gebaut werden, dann muss der Standort Bayern sein“, sagte sie bei der Auftaktveranstaltung in Falkenberg unweit von Vilsbiburg.

Geld gibt es im Wesentlichen, wenn die Bauern mehr Platz für die Tiere schaffen. Dabei können die Schweinezüchter die Zuschüsse für einzelne Stallbereiche jeweils getrennt beantragen, so für die „Abferkelbucht“. Das ist der Bereich, in dem trächtige Sauen ihre Ferkel werfen. Dies soll den Landwirten den Einstieg in das Programm erleichtern, weil sie nicht auf einen Schlag ihre Ställe komplett neu oder umbauen müssen.

Im Hintergrund steht die Dauerdebatte über die artgerechte Tierhaltung, befördert durch Supermarktketten, die ihren Lieferanten zunehmend strenge Auflagen für die Tierhaltung machen. „Unsere Betriebe stehen durch andauernde Gesetzesverschärfungen, aber auch gesellschaftliche Erwartungen, extrem unter Druck“, sagte Kaniber.

Das Tierwohlprogramm soll daher den Bauern die Investitionen in größere und freundlichere Ställe erleichtern. „Meine tiefe Sorge ist, dass wir unsere Landwirten immer mehr abverlangen, zeitgleich aber zuschauen, dass Produkte mit niedrigeren Standards dann importiert werden“, sagte Kaniber. Die Anträge können seit Mittwoch gestellt werden, bevor das Programm am 1. Juli voll läuft. In den kommenden Jahren soll das Programm auf weitere Nutztierarten erweitert werden.

© dpa-infocom, dpa:220602-99-523667/5

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