Ippesheim feiert verspätet Jubiläum - oder vielleicht doch nicht? | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.01.2025 06:00

Ippesheim feiert verspätet Jubiläum - oder vielleicht doch nicht?

Mit einer Neujahrsandacht wurde bei passendem Wetter das Jubiläumsjahr „1200 + 5“ auf dem Ippesheimer Kirchplatz eingeleitet. (Foto: Petra Müller)
Mit einer Neujahrsandacht wurde bei passendem Wetter das Jubiläumsjahr „1200 + 5“ auf dem Ippesheimer Kirchplatz eingeleitet. (Foto: Petra Müller)
Mit einer Neujahrsandacht wurde bei passendem Wetter das Jubiläumsjahr „1200 + 5“ auf dem Ippesheimer Kirchplatz eingeleitet. (Foto: Petra Müller)

Fast könnte man den Eindruck bekommen, das Organisationsteam für die 1200-Jahrfeier Ippesheims kommt erst so richtig in Schwung: Für dieses Jahr wurde, sozusagen im zweiten oder dritten Anlauf, ein Kalender auf die Beine gestellt, der gespickt ist mit vielen interessanten Terminen.

Es geht weniger um die eine Großveranstaltung, sondern um viele Gelegenheiten, die auch den Ippesheimern und Ippesheimerinnen selbst ihr Dorf noch einmal näher bringen werden.

Deshalb gibt es gleich zwei Jubiläumskalender: Einen internen mit vielen Vorträgen, Führungen oder Erzählabenden, die sich der Geschichte widmen. Begonnen wird dabei 2000 Jahre vor Stonehenge bei der Kreisgrabenanlage und geendet wird bei Geschichten und Erinnerungen von Richie Roth an den „Schluckspecht“, ein Tanzlokal in der Reuscher Straße, und Wilhelm Schumann an den „Felsenkeller“.

Dazu kann man neue Erkenntnisse über die wirtschaftlichen und natürlichen Grundlagen der Region gewinnen: Weinanbau, Gipsabbau, die Firmen Frankana, Weber, Südzucker und das Schloss Frankenberg werden angesteuert. Außerdem werden Naturexkursionen angeboten.

Viele, die in Ippesheim leben, sind in irgendeiner Form eingebunden. So gibt es erstmals im Dezember jeweils von Donnerstag bis Sonntag einen Adventskalender im Dorf, den die Landfrauen planen. Angeboten wird außerdem eine Fahrt nach Ippesheim an der Nahe. Von Weinregion zu Weinregion wird man sich gut verstehen.

Auch die weiteren Ortsteile der jetzigen Gemeinde – Herrnberchtheim und Bullenheim – sind ins Jubiläumsprogramm einbezogen. Bürgermeister Karl Schmidt und seine Vorgängerin Dr. Doris Klose-Violette gehören genauso zu den Mitwirkenden wie viele Gästeführerinnen, (Hobby-)Historiker, Vereinsvorsitzende oder Privatleute.

Der öffentliche Veranstaltungskalender

Zu den öffentlichen Terminen, zu denen über das eigene Dorf hinaus eingeladen wird, zählt eine Lesung des wohl bekanntesten Lausbuben Deutschlands, Hansi Kraus. Der Schauspieler („Lausbubengeschichten“, „Die Lümmel von der ersten Bank“) liest am 29. November Geschichten von Ludwig Thoma. Lang erwartet: Am 21. März soll dabei auch Ippsi nach Franken zurückkehren und Professor Wolfram Schier von der Freien Universität Berlin berichtet über die Ergebnisse der interdisziplinären Forschungen.

Ergänzt wird das alles durch besondere Schmankerl: Erstmals findet ein Ippesheimer Weinparadieslauf statt, am 19. Juni. Und es wird ein Maislabyrinth geben (Eröffnung am 25. Juli). Zudem macht die N-Ergie-Kinotour Station in der Gemeinde.

Eingebettet sind das 150-jährige Jubiläum der Feuerwehr und die 50-Jahr-Feier für den Kindergarten. Letztere wird im Zusammenhang mit dem Weinfest am Freitag, 18. Juli, stattfinden.

Der erste Jubiläumsanlauf war zum Großteil durch Corona vereitelt worden. Da aber das genaue Jahr des 1200-jährigen Bestehens sowieso nicht genau zu ermitteln war, ist das kein Beinbruch. Schon Ende des Jahres pflanzte man kurzerhand fünf Tulpen nach, damit zusätzlich zu den ursprünglich 1200 Tulpen von 2020 nun einfach fünf weitere blühen.

Ein Quartett sprudelte vor Ideen

Das Programm wurde von Christina Alt, Nicole Blank, Manuel Krauß und Tommy Neumeister auf die Beine gestellt. Zum Auftakt für das Jubiläumsjahr hielt Pfarrerin Ivonne Kleinschroth im Freien eine Andacht. Der Arbeitskreis verlas eine kurze Dorfchronik, die Werner Franz verfasst hat. Die Kirchenglocken läuteten minutenlang das Jahr ein. Danach stellte das Organisations-Quartett das Programm vor und dankte allen, die dazu beigetragen haben, dass es dermaßen umfangreich ausfällt.

Den Schlusspunkt am 27. Dezember bildet ein großes Finale an der Ziegelhütte. Mit Unterstützung der Clubfreunde Ippesheim wird es dann ein Weinbergsleuchten am Ippesheimer Herrschaftsberg geben. Danach steigt eine „Wikingerfete“.

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