FLZ-Reise: Ganz nah dran am Papst und am Vatikan | FLZ.de

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Veröffentlicht am 06.04.2024 11:51

FLZ-Reise: Ganz nah dran am Papst und am Vatikan

Fast zum Greifen nah fährt Franziskus bei der Generalaudienz mit dem Papamobil an einem Teil der FLZ-Reisegruppe vorbei. (Foto: Ute Niephaus)
Fast zum Greifen nah fährt Franziskus bei der Generalaudienz mit dem Papamobil an einem Teil der FLZ-Reisegruppe vorbei. (Foto: Ute Niephaus)
Fast zum Greifen nah fährt Franziskus bei der Generalaudienz mit dem Papamobil an einem Teil der FLZ-Reisegruppe vorbei. (Foto: Ute Niephaus)

Rom, die Ewige Stadt, in der die Spuren der Geschichte allgegenwärtig sind, war das Ziel der ersten FLZ-Reise 2024. Für die 21-köpfige Gruppe war es mehr als eine touristische Erkundung der Stadt am Tiber. Es war eine fünftägige Zeitreise durch die Welt der Architektur und Kunst, bei der italienisches Flair und unvergessliche Momente Progra m waren.

Es ist die Aussicht auf eine Begegnung mit Andreas Englisch, dem wohl bekanntesten deutschen Vatikan-Insider, auf den sich die Teilnehmenden der Reise besonders freuen. Und sie begegnen ihm bereits am ersten Abend. Unterhaltsam erzählt der 60-Jährige, wie er – eher zufällig – zum Vatikan-Fachmann wurde. „Die ersten Monate waren echt hart.“

„Die Ära Ratzinger war nicht gut”

Englisch schildert seine Begegnungen und Reisen mit Johannes Paul II., Benedikt XVI. und dem aktuellen Papst Franziskus. Er gewährt spannende Einblicke in Bereiche des Vatikans, die der Öffentlichkeit zumeist verborgen bleiben. Aber auch über die Päpste weiß er viel zu berichten . „Die Ära Ratzinger war nicht gut. Er war schüchtern und verkroch sich im Papamobil, weil er die Menschen nicht ertrug“, analysiert Englisch. Ganz anders Franziskus. Er suche die Nähe zum Volk ebenso wie zuvor Johannes Paul II.

Andreas Englisch begleitet die Gruppe der FLZ-Reise nach der für das Sightseeing und für schnelle Handyfotos idealen Busfahrt am zweiten Tag dann auch durch den majestätischen Petersdom. Er erzählt vom Papst-Attentat auf Johannes Paul, von der umstrittenen Rolle von Pius XII. während des 2. Weltkrieges und von Bischof Alois Hudal. Der Bischof war ein großer Bewunderer Hitlers, gab vielen Nazis in Rom Unterschlupf und half ihnen bei der Flucht etwa nach Südamerika.

Schluss mit dem subventionierten Wein

Amüsanter klingt Englischs Anekdote über den Umgang von Franziskus mit Wein im Vatikan. Demnach sorgte der Papst kurzerhand dafür, dass der sehr günstige Bezug teurer Weine über Vatikan-Mitarbeitende für private Feiern von deren Verwandten und Freunden eingestellt wurde. „Der Papst ordnete an, dass nur noch Wein im einstelligen Bereich im Laden verkauft werden darf. Damit machte er sich nicht sonderlich beliebt“, so Englisch.

Der Rat des deutschen Insiders, die Kuppel des Petersdoms zu erklimmen, lohnt sich. Um nicht die 537 Stufen laufen zu müssen, geht es ein Stück mit dem Aufzug nach oben. Die restlichen 330 Stufen sind auf schmalen Treppen und durch enge Gänge zu Fuß zu bewältigen. Aufgeben gilt nicht. Die gigantische Aussicht lohnt die Mühe. Schnell hier und da ein Selfie und in Erinnerungen schwelgen, wie Reiseteilnehmer Fritz Frenzel, der schon vor vielen Jahren den Aufstieg absolvierte. „Die Aussicht ist wieder einfach toll“, schwärmt er.

Baustellen beherrschen immer noch das Stadtbild

Vieles ist gleich geblieben, anderes veränderte sich. Baustellen beherrschen immer noch das Stadtbild. Das Kolosseum, ein Meisterwerk römischer Ingenieurskunst, strahlt nach umfangreicher Renovierung wieder ganz in weiß. Forum Romanum, Pantheon – beim Durchwandern der beeindruckenden Zeugen der Vergangenheit fühlen sich alle im Schnelldurchlauf in die glorreiche Zeit Roms zurückversetzt.

„Auch wenn man durch die Stadt geht, ist man von den noch vorhandenen Bauwerken, die von einer reichen Kultur zeugen, fasziniert“, findet Teilnehmerin Barbara Nitsche. Zum Glück halten sich die Touristenmassen noch in Grenzen. Die FLZ-Reisegruppe versteht sich prima, genießt die Gespräche und das Dolce Vita in der Ewigen Stadt.

Schnappschuss von Franziskus

Pünktlichkeit ist Trumpf – immerhin ist der Zeitplan eng getaktet. Eine harte Geduldsprobe erlebt die Gruppe, als ein Teilnehmer ausgerechnet kurz vor der Abfahrt zur Papst-Generalaudienz noch einmal aufs Zimmer verschwinden muss. Eigentlich empfiehlt es sich, früh auf dem Petersplatz zu sein, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern und so dem Heiligen Vater bei seiner Tour mit dem Papamobil durch die Menge möglichst nah zu sein. Doch es geht alles gut. Wolfgang Schwetzler und Josefine Camaso Kerzinger gehörten zu den Glücklichen, denen ein Schnappschuss von Franziskus gelingt. „Dafür hat sich das frühe Aufstehen gelohnt“, finden sie. Ruhiger angehen lassen können es alle beim Besuch des Palazzo Colonna. Den Abstecher in den Adelspalast ermöglicht Andreas Englisch. Die Pracht ist unvorstellbar, ebenso wie die der atemberaubenden Fresken von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle. Hinsetzen, Kopf in den Nacken, nach oben blicken und staunen.

Privataudienz bei Kardinal Brandmüller

Einen einzigartigen Moment erleben Gabi Topf und Renate Sieber. Sie sind mit einer persönlichen Einladung in den Vatikan angereist. Dort besuchen sie den aus Ansbach stammenden Kardinal Walter Brandmüller zum Abendessen. Es gibt Gemüsesuppe und Roastbeef samt Waldorfsalat.

Die Frauen kennen den 95-Jährigen von früher. Er hatte Renate Sieber getraut, ihre Kinder getauft, ihre älteste Tochter getraut und sogar einen ihrer Enkel im Vatikan getauft. Gabi Topf kennt den Kardinal, da dessen Mutter und ihre befreundet waren. Klar, dass beiden Frauen nach dieser Reise viel zu erzählen haben; ebenso wie der Rest der Gruppe.

Die nächste FLZ-Reise in Zusammenarbeit mit Veranstalter Mondial Tours GmbH führt in die Schweiz. Von 30. Juni bis 5. Juli geht es vom Vierwaldstättersee zum Lago Maggiore, unter anderem im Glacier Express. Informationen erhalten Sie per Mail an flz-reise@flz.de oder telefonisch unter 0981/9500-300.

Mehr Bilder zur ersten Reise nach Rom finden sich hier.

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