Am Sonntagabend beschmierten zunächst Unbekannte erneut die Uffenheimer Stadthalle. Die Polizei ordnet die Hinterlassenschaften als prorussisch ein – wie auch schon jene, die am Mittwochmorgen aufgetaucht waren. Diesmal klickten aber die Handschellen.
Gegen 23.15 Uhr wurden am Sonntag zwei Unbekannte beobachtet, wie sie in der Luitpoldstraße in Uffenheim mit schwarzer und silberner Farbe Zeichen und Texte an die Halle sowie an Laternen, Mülltonnen und den Gehweg sprühten, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken gestern mit. Auf den Fenstern der Halle waren V-Symbole zu sehen, wie sie auch schon auf russischen Panzern in der Ukraine auftauchten.
Die zwei Männer flohen zunächst unerkannt. Jedoch gelang es einer Streife der Bad Windsheimer Polizei aufgrund der vorliegenden Personenbeschreibung, die Tatverdächtigen unweit des Tatorts ausfindig zu machen. Es handelt sich hierbei um einen 14- und einen 39-Jährigen.
Als die Beamten das Duo kontrollieren wollten, rannte der Jüngere weg. Jedoch waren die Polizisten schneller und nahmen den Jugendlichen fest. Der 39-Jährige leistete indes bei seiner Festnahme Widerstand. Verletzt wurde niemand. „Beide Personen haben einen Migrationshintergrund“, berichtet Polizei. Wie eine Sprecherin konkretisierte, habe der Ältere russische Wurzeln.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchsuchten die Beamten die Wohnungen der Tatverdächtigen und stellten dort nach eigenen Angaben unter anderem Spraydosen sicher. Die Höhe des Sachschadens ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Bereits in der Nacht auf Mittwoch hatten Unbekannte prorussische Parolen an mehrere städtische Gebäude gesprüht. Das Fachkommissariat für Staatsschutzdelikte der Ansbacher Kriminalpolizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen, prüft einen Zusammenhang.
„Jetzt fangen wir wieder an“, sagt Stadtbauhof-Leiter Thomas Siebert. Jedoch spenden die beiden Festnahmen den Arbeitern ein wenig Trost.
Johannes Zimmermann