Pogrom-Gedenken: Knobloch sieht Zeit der Desillusionierung
85 Jahre nach den Novemberpogromen der Nationalsozialisten fühlt sich die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch angesichts des zunehmenden Antisemitismus desillusioniert. „Was vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre, ist heute Tatsache: Rechtsextreme in unseren Parlamenten. Offener Judenhass auf deutschen Straßen. Kämpfe gegen Deutschlands Erinnerungskultur von rechts und von links. Jüdische Menschen, die am liebsten wieder unsichtbar sein möchten. Und noch etwas, das wir nie für möglich gehalten hätten: Ein Pogrom an Juden in Israel“, sagte am Donnerstag die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) bei einem Festakt in München, bei dem auch an die Grundsteinlegung der Hauptsynagoge Ohel Jakob 20 Jahre zuvor erinnert wurde.