An der Pastorius-Grundschule in Bad Windsheim gibt es jetzt Löwen. Um genauer zu sein: Medienlöwen. Im Zuge des gleichnamigen Projekts des Kinderschutzbundes haben Schüler und Schülerinnen der dritten und vierten Jahrgangsstufe gelernt, warum sie vorsichtig mit ihren eigenen Daten sein sollten und warum zu viel Zeit am Handy auch schädlich sein kann.
„Wer hat ein eigenes Smartphone?“, fragt Daniela Riedel vom Landesverband Bayern des Kinderschutzbundes die Kinder. Mehr als die Hälfte hebt die Hand. So auch bei der Frage nach dem eigenen Tablet.
Immer früher kommen Kinder in den Kontakt mit elektronischen Medien, „deshalb ist es auch wichtig, früh mit der Aufklärung darüber anzufangen“, erklärt Gisela Heusinger-Herz, Vorsitzende des Ortsverbandes Bad Windsheim-Rothenburg des Kinderschutzbundes. Das Medienlöwen-Training setzt genau da an: Es will Kinder von der dritten bis siebten Klasse altersgemäß für den verantwortungsvollen Gebrauch von Smartphone, Computer, Fernseher und Co. sensibilisieren.
Konzipiert hat das Projekt der Landesverband Bayern des Kinderschutzbundes, Ortsverbände können es kaufen und so auch an den Schulen in der eigenen Region den gewissenhaften Umgang fördern. Dass der Bad Windsheimer Ortsverband in das Schulungspaket investieren konnte, verdankt er laut der Vorsitzenden Heusinger-Herz nicht zuletzt einer Spende der Ergersheimer Firma Mekra Lang.
„Gibt es bei euch Regeln für die Benutzung?“, lautet die nächste Frage. Wie sich herausstellt, dürfen tatsächlich nur die wenigsten am Bildschirm treiben, was sie wollen: Maximal zwei Stunden zocken, erst nach den Hausaufgaben ans Tablet, in der Nacht muss das Handy aus sein, oder Mama und Papa müssen wissen, welche Apps heruntergeladen werden – so oder so ähnlich lauten viele der elterlichen Regeln. Und das ist auch gut so, wie Daniela Riedel den Kindern vermittelt.
Behilflich ist ihr dabei diesmal Miriam Gabler, Leiterin des Jugendtreffs Schneiderscheune. Denn sie und ihr Kollege Thomas Siegling sollen das Medientraining in den Klassen künftig übernehmen – Daniela Riedel ist nur bei den ersten Stunden dabei, schult die beiden künftigen Medienlöwen-Dompteure.
„Wenn man die ganze Nacht am Tablet ist, ist man am nächsten Tag in der Schule müde und kann sich nicht richtig konzentrieren“, meint eine der Schülerinnen. Die anderen nicken. Die Kinder sollen selbst erkennen, warum ein gemäßigter Medienkonsum wichtig ist – und, dass Mama und Papa nicht bloß ärgern wollen.