Nach der Zulassung von russischen und belarussischen Sportlern bei der Olympia-Qualifikation wird der Deutsche Fechter-Bund (DFB) den Weltcup in Tauberbischofsheim nicht ausrichten. Das teilte der deutsche Verband am Donnerstag mit. „Die Diskussionen der letzten Tage nach der Entscheidung des FIE-Kongresses, russische und belarussische Teilnahme wieder zu ermöglichen, hat sowohl intern wie auch extern heftige Diskussionen ausgelöst“, erklärte DFB-Präsidentin Claudia Bokel in einer Verbandsmitteilung.
Geplant waren am 6./7. Mai in Tauberbischofsheim Wettbewerbe im Damenflorett. Es wäre der erste Weltcup gewesen, bei dem die Entscheidung des Weltverbandes hätte umgesetzt werden müssen. „Unsere Solidarität gilt wie bisher den Menschen in der Ukraine, die unter dem Angriffskrieg leiden. Wir wollen nun hiermit ein klares Signal geben, dass wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht hätten und noch eine Vielzahl an offenen Umsetzungsfragen auch vom Weltverband sehen, die eine Turnierdurchführung unmöglich machen“, sagte die frühere Spitzenfechterin Bokel. Die 49-Jährige war 2001 Degen-Weltmeisterin.
Am vergangenen Freitag hatte der Weltverband entschieden, dass Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus an der Qualifikation für Olympia 2024 teilnehmen dürfen. Mit 89 zu 46 Stimmen bei einer Enthaltung war der Antrag, russischen und belarussischen Fechterinnen und Fechtern die Teilnahme an Einzelwettbewerben „unter Einhaltung der Bedingungen der Neutralität und der individuellen Zulassung“ zu ermöglichen, angenommen worden.
© dpa-infocom, dpa:230316-99-978269/2