Holzöfen nicht selbst in Betrieb nehmen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt

Holzöfen nicht selbst in Betrieb nehmen

Was in einem Moment noch gemütlich knistert, kann im nächsten Moment richtig gefährlich werden: Holzöfen sollten daher besser nicht selbst angeschlossen werden. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-tmn)
Was in einem Moment noch gemütlich knistert, kann im nächsten Moment richtig gefährlich werden: Holzöfen sollten daher besser nicht selbst angeschlossen werden. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-tmn)
Was in einem Moment noch gemütlich knistert, kann im nächsten Moment richtig gefährlich werden: Holzöfen sollten daher besser nicht selbst angeschlossen werden. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-tmn)

Ein falsch installierter Holzofen kann den Tod bedeuten. Fehler können zu Bränden führen oder es wird Kohlenmonoxid im Wohnraum freigesetzt. Davor warnen Schornsteinfeger, Feuerwehren und Ofenbauer.

Die Gefahr ist nicht nur theoretisch: Öfen verkaufen sich gerade fantastisch. Allerdings sind Handwerker, die den Öfen anschließen, vielerorts Mangelware. So schließen manche Hausbesitzer die Geräte selbst an. Oder sie reaktivieren stillgelegte Holzheizungen und -öfen.

Unsichtbares Gift in der Luft

Die möglicherweise fatalen Folgen des ungeprüften Einbaus in Eigenregie sind vielfältig: Ist der Anschluss der Feuerstätte an den Schornstein nicht korrekt gelegt, ist sein Querschnitt oder die Länge zu gering, kann es sein, dass die gefährlichen Abgase nicht entweichen. Sie gelangen dann in den Wohnraum.

Etwa das Atemgift Kohlenmonoxid, das man weder sehen, riechen noch schmecken kann. Es reichert sich im Blut an und verhindert die Sauerstoffaufnahme des Körpers. Das kann zum Erstickungstod führen.

Eine Brandgefahr kann von Öfen zum Beispiel ausgehen, wenn der Boden- und Wandbelag um ihn herum entzündlich ist. Stehen Möbel zu nah dran, kann dies ebenfalls geschehen. Die Brandursachenermittler des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) stellten in der Vergangenheit etwa Sofas in Ofennähe fest.

Daher darf eine Feuerstätte nur betrieben werden, wenn der Bezirksschornsteinfeger die Anlage nach der Installation abgenommen hat. Informationen dazu finden sich in der jeweiligen Landesbauverordnung.

Eine solche Prüfung durch den Profi wird übrigens regelmäßig wiederholt: Zweimal innerhalb von sieben Jahren muss der Bezirksschornsteinfeger Öfen bei der sogenannten Feuerstättenschau abnehmen.

Kohlenmonoxidvergiftung durch verstopften Schornstein

Auch ein lange nicht genutzter Schornstein kann zur tödlichen Gefahr werden, wenn daran ein neuer Ofen in Eigenregie angeschlossen wird. Zum Beispiel können Vögel darin oder darauf ihre Nester gebaut haben. Dann ziehen die Rauchgase des Ofens, die ebenfalls das tödliche Kohlenmonoxid enthalten, nicht mehr vollständig durch den Schornstein ab und gelangen in den Wohnraum.

Daher rät der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik, lange nicht genutzte Schornsteine vom Schornsteinfeger oder Heizungsinstallateur prüfen zu lassen.

© dpa-infocom, dpa:221114-99-517385/2

north