In Mosambik und Ruanda geben Umsiedlungsprojekte Hoffnung für die Nashörner. Nachdem bereits im Juli 19 Breitmaulnashörner nach Mosambik umgesiedelt wurden, leben dort mittlerweile auch wieder Spitzmaulnashörner. Sieben Exemplare seien von Südafrika in den Zinave National Park umgesiedelt worden, teilte die Peace Parks Foundation in dieser Woche mit. Zuvor galten Nashörner in dem Land an der ostafrikanischen Küste rund 40 Jahre lang als ausgestorben.
Auch weiter nördlich in Ruanda erholt sich die Population der Breitmaulnashörner leicht, nachdem die Tiere in dem ostafrikanischen Land zwischenzeitlich ebenfalls als ausgestorben galten. So wurden 30 der bedrohten Tiere vor einem Jahr von Südafrika in den Akagera-Nationalpark in Ruanda umgesiedelt. Nun hat die Gruppe Nachwuchs bekommen.
Dennoch überwiegt vor dem Weltnashorntag am 22. September die Sorge um die Tiere. In Afrika geht die Population der Nashörner laut Umweltstiftung WWF insgesamt jährlich um drei Prozent zurück. Im vergangenen Jahr zählte sie lediglich rund 18 000 Exemplare der Breitmaulnashörner sowie knapp 6200 Spitzmaulnashörner.
In Afrika werden jedes Jahr Hunderte Nashörner wegen ihres Horns getötet; in Südafrika sind die Tiere besonders gefährdet. Der internationale Handel mit Nashorn-Hörnern ist zwar verboten. Doch in Asien, vor allem in Vietnam und China, ist Horn als Inhaltsstoff der traditionellen Medizin beliebt und bringt hohe Renditen.
Während der Corona-Pandemie gingen die Wilderei und der illegale Nashornhandel wegen der Reisebeschränkungen zwar zurück. In Ostafrika verschärfte sich die Lage zuletzt jedoch wieder, da viele Nationalparks ihr Personal aufgrund der fehlenden Einnahmen durch den Tourismus reduzieren mussten.
Ruandas Regierung ging einen anderen Weg. „Sie hat in den Schutz ihrer Nationalparks investiert, was sowohl den Wildtieren als auch den dortigen Gemeinden zugute kommt“, sagte Drew Bantlin, der Naturschutz-Manager von Ruandas Akagera-Nationalpark. „Bislang ist keines der hier neu angesiedelten Nashörner Wilderern zum Opfer gefallen“. Nun hofft Ruanda vermehrt auf Touristen.
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