Straßenbäume haben Durst: 100 Liter pro Woche gießen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.08.2023 11:41

Straßenbäume haben Durst: 100 Liter pro Woche gießen

Hast du was übrig für mich? Straßenbäume brauchen in Hitzeperioden ohne Regen unsere Hilfe und Gießwasser. (Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn)
Hast du was übrig für mich? Straßenbäume brauchen in Hitzeperioden ohne Regen unsere Hilfe und Gießwasser. (Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn)
Hast du was übrig für mich? Straßenbäume brauchen in Hitzeperioden ohne Regen unsere Hilfe und Gießwasser. (Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn)

Selbst große starke Bäume an der Straße brauchen unsere Hilfe, denn Hitze und Trockenheit lässt auch sie leiden. Etwa 100 Liter sollte jedem Baum pro Woche in besonders heißen Perioden gegeben werden, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Am besten gibt man jedem Baum diese Menge auf einmal.

Denn es ist besser, Pflanzen intensiv zu gießen, statt mehrfach pro Woche nur kleine Wassermengen zu geben. So wird auch die Erde in tieferen Schichten feucht, wo die Wurzeln dann mehr davon haben.

Tipps zum Wassersparen

Allerdings kann es sein, dass die Erde um die Wurzeln vor dem Gießen so ausgetrocknet ist, dass sie eine große Wassermenge nicht direkt aufnehmen kann. Daher sollte man erst mal die Erde nur anfeuchten, kurz warten und dann die weitere Gießmenge schluckweise geben. Ein kleiner Erdwall rund um den Baum kann helfen, dass das Wasser nicht wegläuft, sondern langsam in die Erde direkt über den Wurzeln einsickert.

Der BUND rät, an Sommertagen frühmorgens oder spätabends zu gießen, wenn es nicht so heiß ist. Am besten nutzt man gesammeltes Regen- oder Brauchwasser.

Baumscheibe bepflanzen

Man kann aber noch mehr tun: verhindern, dass das Gießwasser an heißen Tagen schnell aus dem Boden verdunstet. Daher empfiehlt der BUND, den Bodenbereich rund um den Stamm zu begrünen. Diese Pflanzen an der sogenannten Baumscheibe schützen den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung. Außerdem halten sie den Boden lockerer, was die Wasseraufnahme fördert.

Viele Kommunen erlauben Anwohnern die Bepflanzung der Baumscheiben entlang der Straßen. Es kann aber auch eine gesonderte Genehmigung notwendig sein, die man etwa beim zuständigen Grünflächenamt nachfragen muss.

Das tun Straßenbäume für uns

Die Straßenbäume zu bewahren lohnt sich - nicht nur, weil sie das Ortsbild schöner machen. Sie bieten noch viel mehr positive Qualitäten:

- Kühlung: Im Sommer sorgen die Bäume für Kühlung in den Siedlungen, denn sie beeinflussen laut BUND durch Verdunstung die Umgebungstemperatur und spenden Schatten.

- Staubfilter: Bäume filtern schwebende Bakterien, Sporen, aber auch Feinstäube aus der Luft. Das senkt die Staubbelastung.

- CO2-Wandler: Bäume brauchen für ihre Energieproduktion, die Photosynthese, CO2. Ein Glück für uns: Sie wandeln das Kohlendioxid dabei in Sauerstoff um.

- Starkregen-Puffer: In Städten sind viele Flächen versiegelt, also Straßen geteert, Höfe gepflastert. Regenwasser kann hier nicht mehr im Boden versickern - das ist ein Problem bei besonders heftigen Niederschlägen. Bäume sind hingegen wie ein Schwamm: Sie können laut BUND kurzfristig Niederschlag aufnehmen.

- Lebensraum: Das Grün bietet vielen Tieren wie Vögeln, Eichhörnchen und Insekten ein Zuhause.

© dpa-infocom, dpa:230720-99-470081/2


Von dpa
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