Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, hofft nach eigenen Worten, dass seine Funktion nicht mehr allzu lange notwendig ist. Noch sei sie wichtig, weil es viele Vorurteile gegen Ostdeutsche gebe, sagte der SPD-Politiker am Sonntag beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum im brandenburgischen Bad Saarow. „Solange der Aufholprozess noch nicht im Überholprozess gelandet ist, glaub ich, brauchen wir aber im Kanzleramt diese Funktion.“ Er hoffe aber, dass das nicht mehr lange dauere.
Die ostdeutschen Bundesländer sieht der gebürtige Thüringer mit Blick auf die Transformationsprozesse in einer besonderen Zeit. Start-ups und neue Geschäftsmodelle würden gebraucht. Deshalb seien Universitäten und Unternehmensgründungen im Osten wichtig. Schneider nannte Jena in Thüringen als positives Beispiel.
Auf der Konferenz in Bad Saarow etwa 50 Kilometer südöstlich von Berlin beraten von Sonntag bis Dienstag Vertreter von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft über den wirtschaftlichen Wandel. Dabei geht es etwa um Bedingungen für Industrieunternehmen, den Fachkräftemangel, den weltweiten Wettbewerb und die Energieversorgung. Am Sonntagabend wurde Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Konferenz erwartet.
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