Was ist heute Leckeres in der Brotdose? Diese Frage stellen sich viele Kinder, wenn es zur Pause klingelt. Denn das Packen des Essens liegt, vor allem bei Grundschulkindern, meist allein bei den Eltern.
Im Idealfall treffen sie den Geschmack des Kindes, können damit aber auch dessen Essverhalten prägen und es von klein auf an die Vorzüge von Obst, Gemüse und proteinreichen Lebensmitteln gewöhnen.
Zunächst ist es wichtig, dass das Schulkind überhaupt frühstückt. Kinder, die gefrühstückt haben, sind leistungsfähiger als Kinder, die nicht gefrühstückt haben, wie Wiebke Kottenkamp sagt. Zahlreiche Studien zeigten das.
Die Expertin vom Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) rät: „Wer zu Hause nichts essen mag, sollte unbedingt ein nahrhaftes Frühstück für die Schulpause mitbringen, ansonsten reicht auch ein kleiner Pausen-Snack.“
Kein Kind möchte jeden Tag dasselbe essen. „Gute Vorbereitung sorgt für Abwechslung und sichert eine Auswahl an leckeren Alternativen in der Brotbox“, so Kottenkamp. Daran sollten Eltern denken, wenn sie ihre Einkaufsliste schreiben.
Wichtigste Regel dabei: Holen Sie sich zuvor Feedback bei den Kindern ein. „Vielleicht mag ein Kind keine Äpfel und wenn ich jeden Tag Äpfel in die Box mache, dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn die immer zurück nach Hause kommen“, so Kottenkamp. Die nachhaltigste Brotbox sei die, deren Inhalt gegessen wird und nicht im Müll landet.
Damit das Essen bei den Kindern nicht nur geschmacklich ankommt, sondern auch optisch, rät sie zu mehreren kleinen Boxen statt einer großen - damit reduziere man die Mischmasch-Gefahr und halte die jeweiligen Bestandteile getrennt. Denn was lecker aussieht, wird lieber gegessen.
Laut Kottenkamp besteht die ideale Mischung aus Getreideprodukten, Obst beziehungsweise Gemüse-Rohkost, Milchprodukten und zuckerfreien Getränken.
Folgende Faustregeln nennt die Ernährungsexpertin als Empfehlung:
Tipp: Beträufelt man geschnittenes Obst mit etwas Zitronensaft, bleibt es länger frisch und wird nicht so schnell braun. Süßes ist zwar erlaubt, aber muss in einer Balance zu gesunden Lebensmitteln stehen und sollte in Maßen konsumiert werden.
Brot in Alufolie, Schokoriegel in Plastik und Getränke in Einwegflaschen - hier kann Verpackungsmüll reduziert werden. Grundsätzlich ist jede wiederverwendbare Verpackung nachhaltiger als Einzelverpackungen. Auch wenn sie aus Plastik ist.
Boxen aus nachwachsenden Rohstoffen oder recycelten Materialien sind gute Alternativen. Edelstahldosen können mitunter die ganze Schulzeit halten. Bei Flaschen gilt ähnliches - wiederverwendbar ist ideal. Trinkflaschen aus Glas sind nichts für kleine Kinder.
Wiebke Kottenkamp hat noch einen nachhaltigen Rat, was das Schulessen betrifft: Bei Abwesenheiten des Kindes sollte man es auch in der Schulkantine oder Mensa vom Essen abmelden. So müsse die Portion nicht zubereitet werden und wird dementsprechend nicht weggeschmissen.
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