Wer im Herbst einen Igel findet, sollte diesen nicht einfangen. Dazu rät der Naturschutzbund (Nabu) in Niedersachsen. Die Tiere seien oft nicht in Gefahr und sollten am besten in Ruhe gelassen werden.
Außerdem sei beim Einfangen und späteren Auswildern der Tiere die Gefahr groß, dass Muttertiere Igeljunge nicht mehr versorgen. Auch das Bundesnaturschutzgesetz sehe daher vor, dass Igel nur in absoluten Notfällen in menschliche Obhut genommen werden dürfen.
Derzeit ist es laut Nabu nicht ungewöhnlich, tagsüber auf Igel - auch junge Tiere - zu treffen. Gartenarbeiten etwa würden sie aufschrecken. Der Nachwuchs sei mitunter erst Ende September geboren worden, sagt die Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums in Leiferde, Bärbel Rogoschik. Das Artenschutzzentrum bei Gifhorn kümmert sich laut dem Nabu jährlich um bis zu 400 verletzte oder geschwächte Igel.
Noch bis Ende Dezember können die stacheligen Tiere bei milden Temperaturen unterwegs sein und sich Winterspeck anfuttern, sagt Rogoschik. Dabei kann man gerade die kleinen Igel im eigenen Garten mit Katzen- oder Hundefutter unterstützen. Das Tierfutter sollte laut Nabu mindestens 70 Prozent Fleischanteil haben, alternativ bieten sich ausgelegte gekochte Eier oder Rinderhack an. Pflanzliche Inhaltsstoffe können Igelmägen nicht verarbeiten.
Außerdem helfen Gartenbesitzern Igeln, indem sie Gefahrenquellen wie Schächte, in die die Tiere stürzen könnten, abdecken und indem sie Verstecke schaffe - etwa ein Haufen aus Herbstlaub.
Wenn ein Igel tatsächlich in Not ist, kann man das erkennen: Etwa, wenn laut Nabu das Tier immerzu im Kreis läuft, Maden zwischen den Stacheln oder viele Zecken in der Kopfregion hat. Oder wenn der Igel sichtbare Verletzungen habe. Dann sei sofortige Hilfeleistung nötig, etwa von einem Tierarzt oder dem Nabu-Artenschutzzentrum.
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