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Veröffentlicht am 28.05.2022 06:55

Mehr Platz für den Kompost

Jede Menge Bioabfall, beziehungsweise aus Storchensicht Biokost, findet sich auf der Dettendorfer EVA. Der Platz für das Grüngut wird bald nicht mehr ausreichen, weshalb erweitert werden soll. (Foto: Christa Frühwald)
Jede Menge Bioabfall, beziehungsweise aus Storchensicht Biokost, findet sich auf der Dettendorfer EVA. Der Platz für das Grüngut wird bald nicht mehr ausreichen, weshalb erweitert werden soll. (Foto: Christa Frühwald)
Jede Menge Bioabfall, beziehungsweise aus Storchensicht Biokost, findet sich auf der Dettendorfer EVA. Der Platz für das Grüngut wird bald nicht mehr ausreichen, weshalb erweitert werden soll. (Foto: Christa Frühwald)

In der Dettendorfer Deponie wird der Platz für den Kompost knapp. Die Lagerung kommt an ihre Grenzen, sagte Landrat Helmut Weiß am Montag im Kreisausschuss für Kreislauf- und Abfallwirtschaft.

Florian Heiselbetz, einer der drei Betriebsleiter für die Energie- und Verwertungsanlage (EVA) und für den Kompostbetrieb „NeaKomp“ zuständig, prognostizierte eine weitere Zunahme des Grünguts und der Bioabfälle um ein paar hundert Kilogramm jährlich, so dass man wohl im Jahr 2024 die Grenze von 10.000 Jahrestonnen überschreiten werde. Für diese Eintragsmenge ist die Anlage genehmigt.

Laut Heiselbetz betrug der „Input“ im Jahr 2020 gut 8500 Tonnen, im Jahr darauf fast 9000. Die Corona-Zeit habe „besonders viel angespült“, sagte Heiselbetz und mutmaßte: „Die Leute haben ihre Gärten hergerichtet.“ Doch ging der Betriebsleiter davon aus, dass der Wachstumstrend auch ohne Pandemieeffekte weiterhin anhält: „Dann reißen wir im Jahr 2024 die Latte des Genehmigungsbescheids.“

Bessere Trennung mit neuen Grundstücken

Mit einer Erweiterung der Fläche kann sowohl das Mengenlimit erhöht werden, als auch eine Trennung von Biogut- und Grüngut-Chargen erfolgen. Grüngut, so ging aus der Debatte hervor, gilt als qualitativ etwas besser, da es nahezu frei von Störstoffen sei. Beim Biogut gebe es hingegen immer wieder Verunreinigungen, etwa durch Plastik. „Wir wollen noch strikter trennen“, kündigte Heiselbetz an und fände es gut, „wenn wir eine eigene Grüngut-Schiene fahren können“.

Bei der Vermarktung des Komposts, so merkte der Betriebsleiter ebenfalls an, „sind wir wirklich gut aufgestellt“. Derzeit machten sich zudem die Düngemittelpreise bemerkbar, und zwar in einer verstärkten Nachfrage nach Kompost.

Für die Erweiterung wurden bereits Weichen gestellt. Vom westlich an die EVA angrenzenden Wald hat der Landkreis zwei Flurstücke erworben, zusammen über zweieinhalb Hektar groß. Davon wird jedoch nur ein Teil gebraucht (und gerodet).

Für den mittelfristigen Bedarf benötige man etwa 3500 Quadratmeter an zusätzlicher Kompostlagerfläche, schätzte Heiselbetz. Das betreffende Areal grenzt unmittelbar an den bestehenden Kompostplatz an, was auch bedeute, dass die Erschließung einfach ist, denn der Fahrweg dorthin bestehe bereits.

Harald Trabert (FWG) hakte nach, ob es wie beim letzten Kauf Diskussionen mit der Gemeinde Diespeck gegeben habe. Laut Landrat Weiß war in der Erwägung, ob der Landkreis östlich der Deponie erworbene Flächen an Dettendorf beziehungsweise dessen Muttergemeinde Diespeck zurückgibt, „um ein Zeichen zu setzen“. Allerdings müssen sich ja erst die Kreisgremien entscheiden, ob man die Erweiterung überhaupt will. Diese Entscheidung wollte man erst abwarten, führte Weiß aus.

Die beiden Grünen-Vertreter im Ausschuss – Jochen Rückert und Wolfgang Steinmann – mahnten einen Ausgleich für den wegfallenden Wald an. Dies werde an anderer Stelle, auf einem anderen miterworbenen Grundstück, erfolgen, versicherte der Landrat.


Andreas Reum
Andreas Reum
Redakteur
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