Stille Tage, düstere Tage. Layla S. (Name geändert) findet in der Weihnachtszeit keinen Frieden.
Ihre persönliche Zukunft ist ungewiss, nachdem ihr Brustkrebs Metastasen in die Lunge gestreut hat. Und als Tochter eines Palästinensers machen ihr die derzeitigen Kriegsbilder aus dem Nahen Osten zusätzlich zu schaffen.
Nach dem Pogrom der Hamas-Terroristen im Süden Israels leidet die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen unter den heftigen Kampfhandlungen, die lediglich für den Austausch von Geiseln gegen Gefangene kurzfristig für wenige Tage unterbrochen worden waren.
Die 53-Jährige verurteilt entschieden den Massenmord der Hamas an Juden, betont aber im Hinblick auf den Gazastreifen: „Die Kinder, die da sterben, das belastet mich sehr.“ So sei auch der Sohn eines Cousins von ihr unter den zahlreichen zivilen Todesopfern der Angriffe der israelischen Armee.
Umso mehr schätzt Layla S., dass in Deutschland Frieden herrscht. Doch auch bei ihr geht es um die nackte Existenz, angesichts ihrer lebensbedrohlichen Erkrankung. Und sie hat Depressionen.
Die finanziellen Sorgen, die zu all dem noch hinzukommen, lasten ihr zusätzlich auf der Seele. Denn ihre Rente wegen voller Erwerbsminderung ist sehr bescheiden. Wegen ihrer Krankheit verlor Layla S. ihren früheren Job und konnte auch ihre Wohnung nicht mehr bezahlen. Deshalb ist sie übergangsweise in Westmittelfranken bei ihrer Tochter eingezogen.
In deren Wohnung fehlt ihr jedoch mangels Platz ein eigener Bereich. Weil ihr Krebs sie körperlich stark beeinträchtigt, hat sie auch tagsüber ein großes Ruhebedürfnis.
Dass ihre einjährige Enkelin ein fröhlicher Wirbelwind ist, bereitet der 53-Jährigen Freude. Doch dass das Bett der Frau nur noch im Kinderzimmer neben dem der Einjährigen Platz hat, ist ein Problem. Denn dadurch findet sie tagsüber nicht die notwendige Ruhe.
„Im Moment geht es mir überhaupt nicht gut. Mir wird immer schwarz vor Augen“, sagt Layla S. Deshalb ist sie sehr froh, dass sie eine Ein-Zimmer- Wohnung gefunden hat, in der sie, falls es ihr noch schlechter ginge, betreut würde. „Dort habe ich einen Notfallknopf“, berichtet sie.
„Ich werde auf Grundsicherung angewiesen sein“, ist Layla S. überzeugt. Diese wird beantragt. Doch schon der Umzug kostet Geld. Die Kaution konnte Layla S. gerade noch aufbringen, durch die Unterstützung mehrerer Familienangehöriger.
Doch für die Wohnungseinrichtung reichen ihre Mittel nicht mehr. Durch einen entsprechenden Betrag aus der FLZ-Weihnachtsaktion könnte Layla S. zudem das kaputte Bett ersetzen, in dem sie derzeit schlafen muss.
Der inzwischen verstorbene palästinensische Vater der 53-Jährigen Frau war in den sechziger Jahren aus Jordanien als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, wo er dann ihre Mutter, eine Deutsche, kennenlernte.
Als Layla S. zehn Jahre alt war, zog sie mit ihren Eltern nach Jordanien. Die Familie wohnte dort in einem Haus. Ihr späterer Ehemann, der wie ihr Vater ein Palästinenser ist, lebte dagegen in einem Flüchtlingslager, berichtet sie.
Nachdem sie mit ihm nach Deutschland zurückgekehrt war, zerbrach die Ehe und sie musste vorübergehend in einem Frauenhaus Schutz suchen.
Ihr in Jordanien erworbener Abschluss als Grundschullehrerin wurde in Deutschland nicht anerkannt, so dass sie sich etwa als Küchenhilfe durchschlagen musste. Bis sie durch die Chemotherapie und Eingriffe wie eine Brustentfernung und das Herausoperieren von Lymphknoten arbeitsunfähig wurde.
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