Wenn ein Haustier stirbt, ist das mit Schmerz verbunden. In China gibt es daher eine wachsende Zahl an Menschen, die versucht, sich mit einem Klon des Vierbeiners zu trösten.
Wie die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ berichtet, variieren die Kosten für das Klonen eines Haustiers üblicherweise zwischen 150.000 und 380.000 Yuan (etwa 19.000 bis 48.000 Euro). Zahlreiche Anbieter böten diesen in China legalen Service mittlerweile an.
Das Klonen nahm Fahrt auf, nachdem chinesische Wissenschaftler 2017 erstmals erfolgreich einen Hund namens Longlong klonten. Zwei Jahre später wurde Garlic, Chinas erste geklonte Katze, geboren und brachte das Thema weiter ins öffentliche Bewusstsein.
Seitdem gibt es immer wieder Berichte über Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Klon-Diensten berichten. Eine Designerin aus Peking entschied sich etwa dafür, ihre Katze Tomcat klonen zu lassen, die sie 15 Jahre durchs Leben begleitet hatte.
Nach dem Tod der Katze habe ein Klon-Unternehmen schnell Hautproben entnommen, so die „South China Morning Post“. Die Probe diente dazu, Zellen mit DNA des Tieres zu erhalten, welche anschließend für das Klonverfahren genutzt wurden. Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen mit einer Leihmutter-Katze habe die Frau schließlich „Little Tomcat“ begrüßen können.
Eine andere Tierhalterin aus der ostchinesischen Stadt Hangzhou ließ ihren Dobermann Joker klonen, der wegen Herzproblemen im Alter von elf Jahren starb. Der Tod ihres Hundes habe schlimme Schmerzen ausgelöst, wird die Frau zitiert. Auch sie gab daher einen Klon in Auftrag. Die beiden Hunde sähen sich sehr ähnlich, einschließlich eines schwarzen Flecks nahe der Nase.
In Chinas sozialen Medien gibt es Verständnis für die Tierhalter - jedoch auch viel Kritik. So berufen sich einige Kommentatoren auf Warnungen von Tierschützern, wonach das Klonen negative Folgen für die Leihmutter-Tiere habe. Auch führten viele Klonversuche zunächst zu Fehlschlägen, was zu Tierleid führe.
Auch Klone für die medizinische Forschung stehen in der Kritik. So werden - etwa in Deutschland - genetisch veränderte Schweine geklont, die eines Tages als Organspender dienen sollen, aber auch als Versuchstiere für die Pharmaindustrie.
Das Klonschaf Dolly war die erste exakte Kopie eines Säugetiers. Das Schaf wurde am 5. Juli 1996 geboren und nach der Country-Sängerin Dolly Parton benannt.
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