Gericht kippt AfD-Ausschluss vom FC Bundestag | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.03.2025 15:47

Gericht kippt AfD-Ausschluss vom FC Bundestag

Der FC Bundestag muss einem Gerichtsurteil zufolge Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien offen stehen. (Foto: Fabian Sommer/dpa)
Der FC Bundestag muss einem Gerichtsurteil zufolge Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien offen stehen. (Foto: Fabian Sommer/dpa)
Der FC Bundestag muss einem Gerichtsurteil zufolge Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien offen stehen. (Foto: Fabian Sommer/dpa)

Der FC Bundestag darf AfD-Abgeordnete nicht ohne weiteres ausschließen. Das Landgericht Berlin hat einen im März 2024 in der Mitgliederversammlung des Vereins gefassten Beschluss für nichtig erklärt, wonach eine Vereinsmitgliedschaft und die Parteizugehörigkeit zur AfD sich ausschlössen und unvereinbar seien, wie das Gericht mitteilte. 

Gericht: Beschluss verstößt gegen Vereinssatzung

Ein solcher Beschluss verstoße gegen die Satzung des Vereins, nach der jedes aktive oder ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestags Mitglied werden könne. Eine Änderung dieser Regelung könne nur durch eine Satzungsänderung erfolgen. Laut Gericht hatten vier AfD-Bundestagsabgeordnete geklagt. Ausgeschlossen worden seien sie aus dem Verein bislang nicht. Nach AfD-Angaben wurden sie jedoch vom Spielbetrieb ausgeschlossen. 

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann dagegen Berufung eingelegt werden. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen ist nach Angaben des Büros von Vereinskapitän Mahmut Özdemir (SPD) noch nicht gefallen. 

Mitgliederversammlung mehrheitlich gegen AfD-Kicker

Bei einer Mitgliederversammlung im März 2024 hatte sich nach Angaben Özdemirs eine Mehrheit von 29 Abgeordneten bei 11 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen dafür ausgesprochen, künftig keine AfD-Vertreter mehr in den Reihen des Vereins haben zu wollen. „Unser Signal ist eindeutig, dass wir im FC Bundestag keine Mitglieder dulden, die als Mitglieder der AfD das Paktieren mit dem Rechtsextremismus vollziehen oder zumindest billigend in Kauf nehmen“, hatte Özdemir damals gesagt. Damit könne sich jeder einzelne AfD-Kollege überlegen, ob ihm die Mitgliedschaft in der AfD oder die Mitgliedschaft im FC Bundestag wichtiger sei.

AfD-Abgeordnete wollen wieder mitspielen

Die AfD-Abgeordneten Jörn König und Malte Kaufmann, nach eigenen Angaben Mitglieder des Vereins, erklärten nach dem Urteil in einer gemeinsamen Mitteilung: „Wir freuen uns, bald wieder mit dem Adler auf der Brust auf dem Spielfeld unser Bestes für den FC Bundestag zu geben.“

FC Bundestag kickt seit 1961

Das erste Spiel des Vereins fand laut Vereins-Homepage am 12. April 1961 statt, damals gegen eine VIP-Mannschaft des WDR. Die Spieler treffen sich von März bis November immer dienstags in den Sitzungswochen. Heimstadion ist der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin. 

Viele ehemalige Mitglieder machten später Karriere, wurden Minister oder gar Kanzler. Der Verein nennt unter anderem Joschka Fischer (Grüne), Franz Josef Jung (CDU), Norbert Lammert (CDU), Franz Müntefering (SPD), Peter Ramsauer (CSU), Wolfgang Schäuble (CDU), Rudolf Scharping (SPD), Andreas Scheuer (CSU), Gerhard Schröder (SPD), Peter Struck (SPD), Klaus Töpfer (CDU) oder Theodor Waigel (CSU).

© dpa-infocom, dpa:250311-930-400494/1


Von dpa
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