Bistum Passau erteilt Pfarrer Zelebrationsverbot | FLZ.de

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Veröffentlicht am 21.03.2025 16:48, aktualisiert am 21.03.2025 17:32

Bistum Passau erteilt Pfarrer Zelebrationsverbot

In einer Gemeinde im Bistum Passau schwelt ein Konflikt. (Symbolbild). (Foto: Armin Weigel/dpa)
In einer Gemeinde im Bistum Passau schwelt ein Konflikt. (Symbolbild). (Foto: Armin Weigel/dpa)
In einer Gemeinde im Bistum Passau schwelt ein Konflikt. (Symbolbild). (Foto: Armin Weigel/dpa)

In der Auseinandersetzung mit dem Pfarrer einer Kirchengemeinde in Niederbayern hält das Bistum Passau nach eigenen Angaben an seinem Vorgehen fest. Der Pfarrer „ist ab Montag, den 24. März 2025 nicht mehr Dekan und Pfarrer“ in dem Pfarrverband, teilte eine Sprecherin mit. Der Pfarrer habe mehr­fach gegen­über dem Bischof von Pas­sau und meh­reren Zeu­gen ange­bo­ten und zuge­sagt, vom Amt des Dekans und als Pfar­rer des Pfarr­ver­ban­des Hau­zen­berg „zu resi­gnie­ren“.

Zudem teilte das Bistum mit, Bischof Stefan Oster habe ein vor­läu­fi­ges Zele­bra­ti­ons­ver­bot ausgesprochen. Dar­über hin­aus werde ein Ver­bot des öffent­li­chen Auf­tritts als Pries­ter aus­ge­sprochen. Dabei nahm der Bischof demnach Bezug auf die Inter­ven­ti­ons­ord­nung der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz sowie den Ver­hal­tens­ko­dex des Bis­tums Pas­sau.

Weiter teilte das Bistum mit: „Nachdem dem Bistum Anfang dieser Woche neue, bislang nicht bekannte Vorwürfe übermittelt wurden, wurde der Sachverhalt zur transparenten Aufklärung den staatlichen Ermittlungsbehörden vorgelegt.“

Dementi des Pfarrers

Bereits am Donnerstag hatte das Bistum den Amtsverzicht des Pfarrers mitgeteilt. Dieser ließ dies daraufhin von seinem Anwalt dementieren. Er wolle sich nicht aus dem Pfarrverband zurückziehen, vielmehr habe es sich um ein Missverständnis gehandelt.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein seit längerem schwelender Konflikt in der Pfarrgemeinde. Es gebe Vorwürfe gegen den Mann bezüglich des Umgangs mit Alkohol sowie wegen „geistlicher Manipulation“. Es habe einen „tie­fen Riss“ in der Gemeinde gegeben, hieß es vom Bistum. Dafür habe der Pfarrer selbst Mitverantwortung übernommen. „Gegen­über der Bis­tums­lei­tung hat er erklärt, die eige­nen Feh­ler, die letzt­lich für die ent­stan­de­ne Eska­la­ti­on ursäch­lich waren, zu bedau­ern“, heißt es in dem Text. 

Geistlicher sieht sich als „Bauernopfer“

Der Anwalt des Pfarrers, Holm Putzke, teilte mit: „Zu den in der Pressemitteilung des Bistums mitgeteilten vagen und unbegründeten Verdächtigungen, die angebliches Fehlverhalten in der Jugendarbeit und „geistliche Manipulation” betreffen, ist festzuhalten: Diese Vorwürfe entbehren jeder sachlichen Grundlage.“

Der Pfarrer sei sich bewusst, „dass er – wie jeder Mensch – nicht fehlerfrei ist“. Dies rechtfertige jedoch keinesfalls die Anzweiflung seiner Eignung für die Seelsorge oder für die Jugendarbeit. Er habe sich „stets mit Leidenschaft, christlicher Überzeugung und tiefem Verantwortungsbewusstsein“ seiner Berufung gewidmet. Dass die Situation in dem Ort angespannt sei, dürfe nicht dazu führen, „dass ein engagierter Geistlicher als Sündenbock und Bauernopfer herhalten muss.“

© dpa-infocom, dpa:250321-930-410874/2


Von dpa
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