Wegen mangelnder Servicequalität in ihren Regionalzügen werden zwei Bahnunternehmen in Bayern zur Kasse gebeten. Die Länderbahn und die DB Regio im Freistaat hätten 2024 die Mindeststandards nicht erfüllt, teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in München mit. Wie hoch die Strafzahlungen sind, wollte die BEG auf Nachfrage nicht sagen. Sie plant, finanziert und kontrolliert im Auftrag des Verkehrsministeriums den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Freistaat.
Nicht ausreichend waren unter anderem die Sauberkeit der Züge und die Information von Fahrgästen bei Störungen demnach bei einigen Dieselverbindungen im Allgäu, in den Regionalexpresszügen zwischen München und Prag sowie zwischen der Landeshauptstadt und Hof, beim Donau-Isar-Express zwischen München, Landshut und Passau sowie den Regio-Verbindungen zwischen Würzburg und Erfurt.
Insgesamt lag die Servicequalität in bayerischen Regionalzügen nach Angaben der BEG 2024 etwas niedriger als im Jahr zuvor. Vier von fünf Liniennetzen hätten die Mindeststandards aber übererfüllt. Die verantwortlichen Unternehmen erhielten dafür wiederum Bonuszahlungen vom Freistaat - darunter auch die DB Regio und die Länderbahn wegen des besseren Abschneidens auf anderen Verbindungen.
Am höchsten war die Servicequalität für Bahnfahrer demnach in Unterfranken: Mit dem Höchstwert von 100 Punkten im Ranking blieb die Kahlgrundbahn der DB Regio zwischen Schöllkrippen und Hanau Tabellenführer. Nicht in die Bewertung einbezogen wird im Servicequalitätsranking aber ein für viele Bahnfahrer besonders bedeutendes Problem: die Pünktlichkeit der Züge. Die wird von der BEG in einer separaten Auswertung erfasst.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter bescheinigte den Eisenbahnunternehmen im bayerischen Nahverkehr „viel Engagement“. Sie hätten „beim Service nahezu flächendeckend besser geliefert als vorgegeben“. Allerdings betonte der CSU-Politiker auch: „Die Unternehmen müssen jetzt dranbleiben und nachbessern – vor allem dort, wo es noch viel Luft nach oben gibt.“
Außerdem müsse die Bahn Gleise und Infrastruktur ertüchtigen und an ihrem Baustellenmanagement arbeiten, sagte Bernreiter. Private Bahnunternehmen hatten zuletzt mehrfach beklagt, von der Bahn nicht ausreichend über Streckensperrungen wegen Bauarbeiten informiert worden zu sein.
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