Zollfahnder haben in einer Wohnung in Schwaben mehr als 200 gefährliche Kugelbomben entdeckt. Verdächtig ist ein 26-Jähriger, der die hochexplosiven Sprengkörper für sich und neun weitere Beschuldigte in Osteuropa bestellt haben soll. Nach Angaben des Zollfahndungsamtes München und der Staatsanwaltschaft Memmingen ist unklar, was die Verdächtigen mit den Kugelbomben vorhatten. Hinweise auf eine geplante Straftat gebe es bisher nicht.
Die Beamten waren auf den 26-Jährigen aufmerksam geworden, als Mitarbeiter des Hauptzollamtes Ulm bei einer Postkontrolle Mitte Oktober vier Pakete mit je 25 Kilogramm Gewicht kontrollierten. Dabei stießen sie auf illegale Feuerwerkskörper und mehrere Kugelbomben. Die Sprengkörper sind aufgrund ihrer Gefährlichkeit nicht für den Privatgebrauch zugelassen. Die Pakete hatten bei einem Versanddienstleister gelegen und waren an den 26-Jährigen gerichtet.
Zwei Tage später fanden Beamte bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes mehr als 200 weitere Kugelbomben. Der Abtransport und die weitere Lagerung der hochexplosiven Sprengkörper mussten den Angaben nach von einem darauf spezialisierten Unternehmen übernommen werden.
Am Montag nun durchsuchten Kräfte des Zollfahndungsamtes München im Landkreis Günzburg zeitgleich neun Wohnungen von mutmaßlichen Käufern illegaler Kugelbomben. Dabei beschlagnahmten sie geringe Mengen verbotener Pyrotechnik. Ermittelt wird wegen Verdachts von Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz.
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