Ob das Duell zwischen Energie Cottbus und der SpVgg Unterhaching um den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga überhaupt gespielt wird, ist immer noch offen. Trotzdem herrscht schon jetzt dicke Luft zwischen den beiden Traditionsvereinen. Denn Unterhachings Präsident Manfred Schwabl lässt auch eineinhalb Wochen vor dem Termin für das erste Aufeinandertreffen die Teilnahme des Meisters der Regionalliga Bayern an den Aufstiegsspielen weiter offen. Dieses Zögern stößt bei Nordost-Titelträger Cottbus auf großes Unverständnis. Das habe „mit moralischer Verantwortung nichts zu tun“, kritisierte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz.
In den Spielen am 7. und 11. Juni kämpft der Nordost-Vertreter gegen den Vertreter aus Bayern um den Aufstieg in die 3. Liga. Die erste Partie findet in Cottbus statt. Sollte Unterhaching nicht antreten, könnten die Würzburger Kickers als Tabellenzweiter der Regionalliga Bayern nachrücken. Sie befinden sich allerdings schon in der Sommerpause.
Manfred Schwabl hatte am Sonntagabend in der Sendung „Blickpunkt Sport“ des Bayerischen Rundfunks erneut erklärt, dass die SpVgg Unterhaching zwar die Rückkehr in die 3. Liga anstrebe, aber nicht um jeden Preis nach oben wolle. „Kürzungen beim Nachwuchsleistungszentrum stehen nicht zur Disposition. Das ist ein Tabu-Thema bei uns, genau wie Infrastruktur. Wenn das unangetastet bleibt und wir können die DFB-Hürden nehmen, dann gehen wir natürlich in die Relegation“, sagte Schwabl. Man habe jedoch noch einige Aufgaben vor sich, stellte er klar.
Trainer Claus-Dieter Wollitz kritisierte nach dem 0:0-Remis von Energie Cottbus im letzten Spiel der Regionalliga Nordost bei Chemie Leipzig am Sonntag zum wiederholten Mal das Verhalten der SpVgg Unterhaching. „Ich schätze den Präsidenten von Unterhaching als aufrichtigen, respektvollen Menschen. Er hat aber auch eine Verantwortung gegenüber Energie Cottbus“, sagte Wollitz an die Adresse von Schwabl.
Energie-Präsident Sebastian Lemke forderte zudem eine klare Linie vom Deutschen Fußball-Bund. „Es ist aus unserer Sicht nicht nachzuvollziehen, was dieses Hinauszögern für Gründe hat. Fakt ist, dass jetzt eine Entscheidung getroffen werden muss, damit wir uns sportlich und auch organisatorisch auf diese beiden Spiele vorbereiten können“, sagte Lemke in der Online-Ausgabe der „Lausitzer Rundschau“.
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