„Ohne Kaffee, ohne mich!“: Wer nach diesem Motto lebt, kommt ohne Kaffeemaschine nur schwer in den Tag. Ob man sich für eine Filterkaffeemaschine, einen Kaffeevollautomaten oder eine Kapselmaschine entscheidet, hängt hauptsächlich von den persönlichen Vorlieben und dem verfügbaren Budget ab. Der Tüv Süd gibt einen Überblick.
Wer gerne gleich mehrere Tassen Kaffee am Morgen trinken will, ist etwa mit der kostengünstigen Filterkaffeemaschine gut bedient. Für sie braucht man nur Papierfilter und Kaffeepulver. Die meist zugehörige Isolierkanne hält zudem selbst große Kaffeemengen warm, ohne das Aroma zu beeinträchtigen.
Bei „falscher Zubereitung“ oder langem Warmhalten kann der Kaffee allerdings einen bitteren oder säuerlichen Geschmack entwickeln, so der Tüv Süd. Und die Filtermaschine eignet sich weniger für die Zubereitung spezieller Kaffeevariationen.
Anders sieht das bei Kaffeevollautomaten aus: Mit ihnen lassen sich mit einem Knopfdruck Cappuccino, Espresso, Latte macchiato und Co. in verschiedenen Tassengrößen und Stärken zubereiten.
Der Nachteil: Für größere Haushalte eignen sich Vollautomaten weniger gut, da sie meistens nur zwei Tassen gleichzeitig zubereiten können. Sie sind zudem groß und verhältnismäßig teuer in der Anschaffung.
„Außerdem ist der Kaffeegenuss mit einem hohen Reinigungsaufwand verbunden, denn die Maschine muss oft gereinigt und entkalkt werden“, so Christian Kästl vom Tüv Süd. „Ist das Gerät defekt, kann sich meist nur ein professioneller Kundendienst um die Reparatur kümmern.“
Und was ist mit der Kapsel- oder Padmaschine? Beide Varianten sind vergleichsweise preiswert in der Anschaffung und eignen sich gut für kleine Haushalte. Besonders die Kapseln sind auch für gelegentliche Kaffeegenießer eine Option, da sie auch nach längerer Lagerung ihr Aroma bewahren. Mit den befüllten Kapseln oder Pads können zudem verschiedene Geschmacksrichtungen und Kaffeestärken ausgewählt werden.
Ein Nachteil der Kapseln ist jedoch ihre Umweltbilanz: Vor allem jene aus Alu oder Plastik verursachen viel Müll. Zwar gibt es wiederbefüllbare Alternativen. Im Vergleich zu Bohnen oder gemahlenem Kaffee sind Kapseln oder Pads laut Tüv Süd aber teurer und nicht überall erhältlich.
Die Siebträgermaschine ist laut dem Tüv Süd etwas für „echte Kaffeekenner“. Mit dem nötigen Druck von neun bar bekommen die Maschinen den perfekten Espresso hin, die Brühtemperatur, der Mahlgrad und die Kompression des Kaffeepulvers lässt sich teils individuell einstellen.
Allerdings muss man für die Maschinen recht tief in die Tasche greifen. Wer nach einer günstigen und einfach zu bedienenden Kaffeemaschine sucht, wird bei den Siebträgermaschinen nicht fündig, so der Tüv Süd.
Wenn man sich ein neues Modell anschafft, sollte man sich auch über dessen Stromverbrauch informieren, rät der Tüv Süd. Und am besten zu einer Maschine mit automatischer Abschaltfunktion greifen.
Für den Geschmack ist außerdem die Brühtemperatur der Maschine ein entscheidender Faktor: „Gute Maschinen erreichen Temperaturen im empfohlenen Bereich zwischen 85 und 93 Grad Celsius“, so Kästl. „Über 93 Grad leidet nicht nur der Geschmack, auch die Energiebilanz verschlechtert sich.“
Das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit kann beim Kauf eine Orientierungshilfe sein: Maschinen mit solchen Qualitätssiegeln werden nämlich umfassend getestet, unter anderem auf ihre Brühtemperatur.
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