Das Synchronduo Timo Barthel und Jaden Eikermann zeigte ein starkes Finale im Springen vom Turm, Moritz Wesemann dagegen erlebte seinen Endkampf vom Drei-Meter-Brett nach einem positiven Corona-Schnelltest in Isolation im Hotelzimmer.
Während sich das erst seit Kurzem gemeinsam trainierende Duo bei den Weltmeisterschaften in Budapest mit Platz fünf überaus beachtlich aus der Affäre zog, wartete Wesemann wie auch das gesamte deutsche Wassersprung-Team auf das Ergebnis des angeordneten PCR-Tests. Es war der erste Corona-Fall im deutschen Team während der Titelkämpfe.
„Für mich war das ein Traum, mit Timo Synchronspringen zu dürfen. Ich habe als Hintergrund auf meinem Handy noch ein Bild, wo ich halb so groß bin wie Timo“, sagte Eikermann. „Timo war immer ein großes Vorbild und ist immer noch ein großes Vorbild. Jetzt zur Weltserie zu kommen mit ihm ist unbeschreiblich.“ Barthel meinte ergriffen: „Da kriege ich jetzt Gänsehaut.“ Mit Blick auf die Entwicklungschancen des Teams sagte er: „Es sieht ganz gut aus auf dem Weg nach Paris 2024.“
„Es war ein Experiment, dass sie hier an den Start gehen sollten“, sagte Bundestrainer Lutz Buschkow. Sie hätten das Ziel Finaleinzug gehabt, was gelungen sei. „Im Endkampf haben sie sich gesteigert. Sicher haben sie noch Nachholbedarf im Schwierigkeitsgrad im Vergleich zur Weltspitze, aber sie haben mit einer guten Nervenstärke gezeigt, was sie können“, lobte Buschkow.
Vom Corona-Fall waren die Sportler schockiert. „Wir hoffen, dass nichts Weiteres dazwischenkommt und das Team Deutschland weiter zeigen kann, was es drauf hat“, sagte Barthel.
Das positive Ergebnis eines Schnelltests von Wesemann bezeichnete Buschkow als bitter. „Wir waren sehr gut durch die Pandemie gekommen, wussten aber auch, dass es irgendwann mal knallen kann. Schade für Moritz, der sich über Vorkampf und Halbfinale in die Weltspitze gesprungen hat, dass er es nicht im Finale zeigen konnte“, sagte Buschkow. Man habe versucht, etwas Druck auf die Auswertung des PCR-Tests zu machen, aber das kam in der Kürze der Zeit nicht. „Das Glück hatten wir nicht. Aber Moritz ist unser bester Ein-Meter-Springer und wenn das PCR-Ergebnis negativ ist, wird er da definitiv an den Start gehen“, sagte Buschkow.
Zuvor setzte das deutsche Team aber die Vorgaben des Hygienekonzepts dieser Weltmeisterschaften nach eigenen Angaben konsequent um. Wesemann musste zuschauen. Via Instagram wünschte er den anderen Startern „viel Glück und Erfolg“.
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