An Weihnachten soll es uns gutgehen, wir wollen es uns gutgehen lassen. Doch manchmal schlagen kleinere oder größere Gesundheitsprobleme auf die (Fest-)Stimmung. Was bei dreien von ihnen hilft:
Vormittags schon das erste Plätzchen aus der Dose stibitzt, zum Kaffee gibt's Stollen und abends das große Menü. Selbst, wer sonst mit einer robusten Verdauung gesegnet ist, kann da von Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen geplagt werden.
Die Ernährungswissenschaftlerin Inga Pfannebecker nennt diese vier Strategien, um sich beim Festmenü nicht zu überfuttern:
Auch wenn viele gegen Verdauungsbeschwerden nach dem Essen auf die „Medizin“ aus dem Schnapsglas schwören: Expertinnen und Experten raten davon ab. Der Verdauungsschnaps beruhigt zwar die Magenmuskulatur ein wenig und betäubt sie, sodass man den Druck im Bauch nicht mehr so fühlt. „Allerdings verlangsamt Alkohol die Verdauung, also hält das Völlegefühl insgesamt noch länger an“, sagt Inga Pfannebecker.
Sie rät stattdessen zu einem beruhigenden und verdauungsfördernden Tee - etwa mit Minze, Kamille oder Fenchel-Anis-Kümmel. Was ebenfalls guttun kann: sich ein warmes Kirschkernkissen unter den Kuschelpullover schieben.
Auch wenn man sich in diesem vollgenudelten Zustand am liebsten aufs Sofa packen möchte - ganz optimal ist das nicht. „Durch das Hinlegen verlangsamt sich die Verdauung und kommt ins Stocken.“ Wenn wir hingegen in Schwung kommen, tut es auch unsere Verdauung - und wenn es nur der Spaziergang um den Block ist.
Übrigens: Auch Getränke mit Kohlensäure sollte man nun lieber nicht trinken. „Das bringt noch mehr Volumen in den Bauch - besser ist stilles Wasser“, sagt die Expertin.
Heiße Plätzchenbleche, dampfender Tee und viele, viele Kerzen: Was gemütlich ist, kann auch gefährlich werden - Stichwort: Verbrennungen und Verbrühungen. Zu ihnen kommt es vor allem dann, wenn kleine Kinderhände auf Entdeckungstour sind.
Eine gute Portion Vorsicht kann im Ernstfall schon viel verhindern - sie ist ein Muss, wenn kleine Kinder mitfeiern.
Eine wichtige Verhaltensregel, auf die Paulinchen, die Initiative für brandverletzte Kinder, hinweist: Sitzt ein Kind auf dem eigenen Schoß, sollte man lieber keine Heißgetränke wie Tee oder Punsch trinken. Die Tassen sollten zudem nie nah am Rand von Tisch- und Arbeitsplatten stehen.
Wer für die Festtafel eindeckt, verzichtet lieber auf herabhängende Tischdecken. Ziehen sich die kleinen Feiergäste daran hoch, kommt ihnen rasch das Adventsgesteck entgegen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf LED-Kerzen. Und in der Küche gilt: Rund um Backofen und heiße Plätzchenbleche ist Toben tabu.
Generell gilt: Schwere Verbrennungen - etwa, wenn die Haut verkohlt ist - sind ein Fall für den Notruf 112. Bei leichten Verletzungen, etwa wenn die Haut nur gerötet ist, ist der Kinderarzt oder die Kinderärztin die richtige Anlaufstelle.
Wichtig ist, schnell zu handeln. Ist ein Unfall mit heißem Tee passiert, müssen die nassen Kleidungsstücke - auch die Windel - rasch weg vom Körper des Kindes, denn sie speichern die Hitze.
Auch bei Verbrennungen sollten Eltern Kleidung von den verletzten Hautstellen entfernen. Klebt die an der Wunde fest, sollte man den Stoff aber nicht einfach abziehen - das kann die Verletzung verschlimmern, warnt die Apothekerkammer Niedersachsen. Besser: mit einer Schere um den verklebten Stoff herumschneiden.
Dann kann die Brandwunde circa 10 Minuten lang mit handwarmem Wasser -etwa 20 Grad Celsius - gekühlt werden, rät Paulinchen. In folgenden Fällen ist Kühlen allerdings tabu, weil es den Kreislauf zu stark belastet:
Übrigens: Hausmittel wie Öl, Mehl, Honig oder Essig gehören laut Apothekerkammer nicht auf Brandwunden. Grund: Sie können Schaden anrichten und machen es Ärztinnen und Ärzten oft schwerer, die Wunde zu beurteilen. Bei leichteren Brandverletzungen lindern kühlende, wasserhaltige Gele und Lotionen den Juckreiz und die Schmerzen.
Sie können gar nicht mehr mitzählen, wie oft sie am großen Glühweintopf schon nachgelegt haben? Das kann ein böses Erwachen am nächsten Morgen geben. Weil roter Glühwein viele Gerbstoffe, sogenannte Tannine, enthält, ist der dicke Schädel dann besonders fies.
Die allerbeste Anti-Kater-Strategie: keinen Alkohol trinken. Oder zumindest etwas weniger.
So rät die Initiative „Kenn Dein Limit“ des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) dazu, Alkohol nicht als Durstlöscher einzusetzen, sich also lieber eine Schorle oder ein Wasser einzuschenken, wenn die Kehle trocken ist. Vorteil: So setzt man auch gleich dem alkoholbedingten Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen etwas entgegen. Beides zahlt auf die Kater-Beschwerden am nächsten Morgen mit ein.
Gut ist auch, wenn es eine alkoholfreie Alternative zum Glühwein gibt. „Kenn Dein Limit“ zufolge braucht es dafür nur diese Zutaten:
Alles im Topf mischen, kurz aufkochen und anschließend noch acht bis zehn Minuten köcheln lassen - fertig.
Ob starker Kaffee oder kalte Dusche: Auch wenn wir uns danach frischer fühlen, führen diese Hausmittel nicht dazu, dass unsere Leber den Alkohol schneller abbaut, so „Kenn Dein Limit“.
Damit wir uns an Kater-Tagen besser fühlen, hilft ausruhen, viel Wasser trinken und ein mineralstoffreiches Katerfrühstück einplanen - etwa Joghurt mit Haferflocken und Banane oder auch eine Gemüsebrühe.
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