Künstliche Intelligenz (KI) hat in den Arbeitsalltag vieler Unternehmen in Deutschland bereits Einzug gehalten - und wird von deren Beschäftigten nach einer Umfrage mehrheitlich als hilfreich gesehen. So gaben bei der Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC fast vier von zehn Berufstätigen (38 Prozent) an, sogenannte generative KI-Anwendungen im Job zu nutzen. Aufseiten der Unternehmen setzen demnach bereits 45 Prozent auf Tools wie etwa ChatGPT, DeepL oder Microsoft Copilot.
85 Prozent der Befragten, in deren Unternehmen KI-Einsatz bereits gängig ist, gaben an, dass sie Aufgaben dank solcher Anwendungen schneller erledigen können. 83 Prozent berichteten zudem von einer höheren Kreativität, wenn sie Inhalte mit KI erstellen. Am häufigsten kommen die Technologien der Umfrage zufolge in den Unternehmen bei der Texterstellung (43 Prozent) und bei Übersetzungen (38 Prozent)zum Einsatz. Jeweils ein knappes Drittel (32 Prozent) bedient sich für Rechercheaufgaben, im Kundensupport oder bei der Beantwortung von E-Mails Künstlicher Intelligenz. Und etwa jedes vierte Unternehmen wendet KI-Tools an, um Berichte zu erstellen oder Social-Media-Kanäle zu managen.
Hendrik Reese, KI-Experte bei PwC, sprach von einer rasanten Entwicklung. Dass fast jedes zweite Unternehmen solche Anwendungen nutze, bedeute im Umkehrschluss allerdings auch, „dass die andere Hälfte viele Potenziale für mehr Effizienz oder digitale Geschäftsmodelle noch nicht hebt“. Zurückhaltend zeige sich bisher der Mittelstand. „Hier sind KI-Lösungen oft erst punktuell implementiert“, ergänzte Uwe Rittmann, der den Bereich Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC Deutschland leitet. Auch bei diesen Unternehmen sei das Interesse an KI aber grundsätzlich hoch.
Aber es gibt auch Sorgen. So fürchtet fast jeder zweite Befragte (46 Prozent), dass KI auch missbräuchlich verwendet werden kann. Die Sorge, durch die KI „abgehängt und nutzlos zu werden“, äußerten insgesamt 22 Prozent der Berufstätigen. Verbreiteter sind diese Befürchtungen bei jüngeren Berufstätige aus der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre (27 Prozent), während lediglich 17 Prozent der 60- bis 65-Jährigen diese Sorge haben.
Die Umfrage zeige zudem eine große Bereitschaft, sich in Sachen KI-Tools fortzubilden - aber auch noch viel Nachholbedarf. Erst ein gutes Viertel der Befragten (28 Prozent) konnte demnach bereits eine oder mehrere Fortbildungen zu generativen KI absolvieren. Sehr gute oder gute Kenntnisse zu diesem Thema bescheinigt sich selbst etwa ein Drittel (33 Prozent) der Befragten. Ein knappes Drittel (32 Prozent) bewertet die eigenen Kenntnisse als ausreichend, fast jeder vierte Beschäftigte räumte bei der Umfrage an, mangelhafte (24 Prozent) Kenntnisse zu haben und 11 Prozent gaben an, keine Kenntnisse zu besitzen.
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