Schnell und verlässlich Hilfe rufen können, ist in jeder Situation wichtig - auch und gerade für Berg- und Schneesportler.
Wichtig zu wissen: Die Rettung ist bei Unfällen oder anderen Notfällen immer über den Notruf 112 erreichen - und zwar in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie in zahlreichen weiteren europäischen und nicht europäischen Ländern wie der Schweiz oder den USA.
Der Notruf klappt auch mit fremden Telefonen, über beliebige Netze und im Zweifel auch ganz ohne SIM-Karte. Wenn die 112 nicht gleich funktioniert, einfach das Gerät abschalten und nach dem Wiedereinschalten statt des PIN-Codes direkt die 112 eingeben, erklärt der Deutsche Alpenverein (DAV). Unabhängig vom Mobilfunkanbieter wird dann das beste Netz gesucht und eine Verbindung hergestellt.
Alternativ kann man aber auch auf spezialisierte Notfall-Apps zurückgreifen. Per „SOS EU ALP“ (Android und iOS), entwickelt von der Leitstelle Tirol, lässt sich per Fingertipp mindestens der Euro-Notruf 112 absetzen.
In vielen Alpen-Regionen (Tirol, Südtirol und Bayern) kann die App auch die GPS-Standortdaten sowie die Telefonnummer direkt an die zuständige Rettungsleitstelle schicken. Die rein schweizerische Entsprechung von „SOS EU ALP“ heißt „Rega“ (Android und iOS) und ist von der Schweizerischen Rettungsflugwacht entwickelt worden.
Inzwischen haben aber auch Google und Apple universelle Notruf-Funktionen in ihren Betriebssystemen verankert, die leicht und universell zu bedienen sind. Bei Android nennt sich das Feature „Notfall-SOS“, auf iPhones heißt es „Notruf SOS“.
Wichtig: Wer die Funktionen nutzen möchte, muss sie in der Regel erst einmal in den Einstellungen aktivieren. Danach lässt sich sowohl bei Android- als auch bei Apple-Telefonen durch fünfmaliges Drücken der Ein-Aus-Taste ein Notruf-Countdown starten.
Hilfe rufen muss im Zweifel aber auch ganz analog und manuell funktionieren, etwa wenn der Akku leer, absolut kein Netz zu finden oder das Smartphone defekt oder verloren ist. Hier kommt das alpine Notsignal ins Spiel, das als hör- oder sichtbares Zeichen abgesetzt werden kann, erklärt der DAV. Letzteres etwa durch das Betätigen der Stirnlampe bei Dunkelheit.
Das Zeichen, etwa Rufen, erfolgt sechsmal innerhalb einer Minute mit jeweils knapp zehn Sekunden Pause dazwischen. Dann eine ganze Minute Pause. Danach wieder sechsmal in einer Minute Zeichen geben und so weiter - bis Antwort oder Hilfe kommt. Das Antwortzeichen erfolgt beim alpinen Notsignal immer dreimal pro Minute.
Wichtig ist es laut DAV, das Signal immer in dieselbe Richtung abzusetzen, damit es bei Ortung, Suche und Kommunikation nicht zu Fehlinterpretationen kommen kann.
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