Studie soll Tunnel für Tram durch Englischen Garten prüfen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 13.03.2025 12:17

Studie soll Tunnel für Tram durch Englischen Garten prüfen

Ein Tunnel könnte den Verkehr aus dem Englischen Garten verbannen und eine neue Tram-Linie ermöglichen - und damit mehr Raum für Natur schaffen (Symbolbild). (Foto: Stefan Puchner/dpa)
Ein Tunnel könnte den Verkehr aus dem Englischen Garten verbannen und eine neue Tram-Linie ermöglichen - und damit mehr Raum für Natur schaffen (Symbolbild). (Foto: Stefan Puchner/dpa)
Ein Tunnel könnte den Verkehr aus dem Englischen Garten verbannen und eine neue Tram-Linie ermöglichen - und damit mehr Raum für Natur schaffen (Symbolbild). (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Das Hin und Her um eine mögliche Tram-Linie durch den Englischen Garten in München geht weiter: Die Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern im Landtag wollen mit einer Machbarkeitsstudie nun eine Tunnellösung prüfen. Die Straßenbahntrasse könnte gemeinsam mit jenem Abschnitt des Mittleren Rings, der die Parkanlage zerschneidet, unter die Erde verlegt werden. 

Die Fraktion Die Grünen - Rosa Liste im Münchner Stadtrat hält das für eine reine Nebelkerze, die wertvolle Zeit vergeude. Schließlich seien die Planungen für eine oberirdische Tram-Linie bereits fertig - der Bau scheiterte aber am Veto der Staatsregierung. Der Freistaat ist Eigentümer des Englischen Gartens und hat damit das letzte Wort in der Angelegenheit, über die schon seit Jahren heftig gestritten wird.

2017 hatte das Kabinett der Aufnahme der Planungen zugestimmt, nachdem der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) seine Meinung geändert und das Projekt am Ende doch befürwortet hatte. Gleichwohl wetterten CSU und Freie Wähler im Stadtrat weiterhin gegen den Bau. Im März vergangenen Jahres zog Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) dann völlig überraschend die Reißleine und nahm die Zustimmung des Kabinetts zurück - zum großen Ärger des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD).

„Das Geld kann man sich wirklich sparen!“

Mit ihrer ignoranten Haltung blockiere die Söder-Regierung eines der wichtigsten Trambahn-Projekte in München, klagt nun auch der Grünen-Stadtrat Florian Schönemann. „Stattdessen präsentiert sie eine komplizierte und teure Scheinlösung mit Tunnel, bei der die Fahrgäste zickzack fahren, mehrere Straßen aufgerissen, Stau erzeugt und 900 Bäume gefällt werden müssten.“ Sein Fazit: „Das Geld für diese Machbarkeitsstudie kann man sich wirklich sparen!“ 

Die Regierungsfraktionen hatten vergangene Woche beantragt, im Entwurf für den Nachtragshaushalt 2025 weitere 140.000 Euro für die Machbarkeitsstudie vorzusehen. Der Englische Garten ist demnach eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt, verbindet die Naturlandschaft der Isarauen mit der Altstadt Münchens und ist als Gartendenkmal von europäischem Rang besonders schützenswert.

© dpa-infocom, dpa:250313-930-402561/1


Von dpa
north