Alleinlebende Menschen suchen häufiger Hilfe bei Schuldnerberatungen als andere Bevölkerungsgruppen. Mehr als jede zweite ratsuchende Person (51 Prozent) im vergangenen Jahr lebte allein in einem Haushalt, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Nach der jüngsten Zensuserhebung beträgt der Anteil der Single-Haushalte in Deutschland aber nur 43,4 Prozent. Im Schnitt waren die Singles mit 29.738 Euro etwas geringer verschuldet als die Gesamtheit der Beratenen mit 31.749 Euro.
Die alleinlebenden Männer hatten mit 31.792 Euro durchschnittlich um 5.328 Euro höhere Schulden als die Frauen. Auch im Verhältnis zu ihrem Einkommen steckten die Männer tiefer im Sumpf: Sie benötigten rechnerisch 28 Netto-Monatseinkommen, um ihre Schulden zu begleichen. Frauen wären nach dieser Rechnung vier Monate früher schuldenfrei.
Auslöser der Überschuldung sind häufig Erkrankungen, Sucht oder Unfälle. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes oder die Trennung vom Partner oder von der Partnerin treibt nicht nur Singles ins Minus. Besonders häufig (57 Prozent) sind die Menschen bei öffentlichen Gläubigern wie der Arbeitsagentur, der Krankenkasse oder der Rentenversicherung verschuldet. An zweiter Stelle der Gläubiger stehen mit 49 Prozent die Telekommunikationsunternehmen vor den Gewerbetreibenden. Schulden bei Versandhändlern haben 30 Prozent der Ratsuchenden.
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