Zwei Messerattacken unter Schülern haben am Mittwoch in Deutschland für Entsetzen gesorgt. Im sächsischen Bischofswerda soll ein 16-Jähriger in einer Schule einen erst acht Jahre alten Jungen angegriffen und schwer verletzt haben, wie die Polizei mitteilte. Die Bluttat sorgte für einen Amokalarm und einen Großeinsatz der Polizei. Der 16-Jährige konnte überwältigt werden, er wurde ebenfalls verletzt. Die Lage sei unter Kontrolle, meldete die Polizei danach.
Der Notruf sei gegen 9.45 Uhr bei der Polizei eingegangen. Ein Spezialeinsatzkommando rückte an. Das Schulgebäude wurde geräumt. Die Schülerinnen und Schüler wurden in Sicherheit gebracht. Ein Kriseninterventionsteam betreute die Kinder und Jugendlichen.
Wenige Stunden später gegen 13.20 Uhr musste die Polizei dann im Westen Deutschlands ausrücken: Beim Streit um eine Uhr soll ein 13 Jahre alter Schüler in Harsewinkel bei Bielefeld mit einem Messer einen Mitschüler schwer verletzt haben. Die Polizei schloss eine Lebensgefahr bei dem Zwölfjährigen am Mittwoch zunächst nicht aus. Mehrere Zeugen hätten den Streit auf der Straße beobachtet. Sie alarmierten die Polizei. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf.
Der Tatort lag in der Nähe zweier Schulen. Ob sich die Schüler auf dem Heimweg befanden, war zunächst unklar. Der Verdächtige habe sich nach der Tat um 13.20 Uhr vom Tatort entfernt, sei aber bei der eingeleiteten Fahndung rasch von Polizisten ausfindig gemacht worden. Der Verletzte werde in einer Bielefelder Klinik behandelt. Die Polizei wies darauf hin, dass der verdächtige Junge als 13-Jähriger strafunmündig sei.
Die Fälle erinnern an die Bluttat im nordrhein-westfälischen Freudenberg im vergangenen März: Damals war eine zwölfjährige Schülerin in Südwestfalen erstochen worden. Zwei Mädchen, selbst erst zwölf und 13 Jahre alt, gestanden die Tat. Freudenberg und Harsewinkel sind rund 130 Kilometer voneinander entfernt.
Die Kriminalitätsstatistik weist zumindest für Nordrhein-Westfalen einen ungewöhnlich starken Anstieg von Gewalttaten bei Jugendlichen und insbesondere bei Kindern auf. So ermittelte die Polizei in Nordrhein-Westfalen 2022 gegen knapp 21 000 tatverdächtige Kinder unter 14 Jahren - ein rasanter Anstieg um 41,1 Prozent innerhalb eines Jahres.
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