Schlussgottesdienst mit Kritik am Asylkompromiss | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 11.06.2023 11:45

Schlussgottesdienst mit Kritik am Asylkompromiss

Beim Schlussgottesdienst des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags hat Prediger Quinton Ceasar deutliche Kritik an der aktuellen Asylpolitik der EU geübt. „Und jetzt ist wieder die Zeit zu sagen: Wir schicken ein Schiff und noch viel mehr. Wir empfangen Menschen an sicheren Häfen“, sagte der in Ostfriesland tätige Pastor am Sonntag auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Jesus sei selbst Flüchtling gewesen. „Öffnet nicht nur Eure Herzen, öffnet auch Eure Grenzen.“

Gott sei immer an der Seite derer, die am Rand stehen, „die nicht gesehen, nicht gehört und nicht genannt werden. Wenn Gott da ist, dann ist da auch unser Platz“, sagte Ceasar weiter.

Die mit Unterstützung der Bundesregierung vereinbarten Pläne für eine weitreichende Reform des EU-Asylsystems sehen zahlreiche Ergänzungen und Verschärfungen vor, um illegale Migration zu begrenzen. Geplant ist insbesondere ein deutlich härterer Umgang mit Menschen aus Ländern, die als relativ sicher gelten. Sie sollen künftig nach einem Grenzübertritt in streng kontrollierten Aufnahmeeinrichtungen untergebracht werden. Möglich ist aber, dass das EU-Parlament noch Änderungen durchsetzt.

© dpa-infocom, dpa:230611-99-15110/3


Von dpa
north