Wer in der Nacht auf Freitag auf den Zug zwischen Würzburg und Nürnberg angewiesen war, der brauchte starke Nerven. Gegen 23.45 Uhr strandete der RE10 wegen eines technischen Defekts zwischen Markt Bibart und Neustadt/Aisch. Es folgte eine vierstündige Pause.
Auf Höhe von Oberlaimbach (Stadt Scheinfeld) ist der Regionalexpress in Fahrtrichtung Nürnberg zum Stehen gekommen und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen, berichtet eine Sprecherin der Bahn auf Nachfrage unserer Redaktion. „Ursache war eine technische Störung am Antrieb.”
„In Situationen, in denen Reisende den Zug nicht direkt auf einen Bahnsteig verlassen können, gelten klare Sicherheitsregeln, zu denen wir im engen Austausch mit den Sicherheits- und Rettungskräften vor Ort stehen”, heißt es seitens der Bahn. In diesem konkreten Fall bedeutete dies, dass die Feuerwehren aus Oberlaimbach und Scheinfeld mit rund 30 Einsatzkräften ausrücken mussten, erläuterte Kreisfeuerwehrsprecher Rainer Weiskirchen auf Nachfrage. Alarmzeit: 2.29 Uhr, also erst knapp drei Stunden nach Stillstand des Zuges.
„Die rund 25 Fahrgäste konnten mit Hilfe der Feuerwehr direkt in einen aus Neustadt herbeigerufenen Ersatzzug umsteigen”, erklärt die Bahnsprecherin. Die Feuerwehrleute waren beim Ein- und Aussteigen behilflich. Die Fahrt konnte schließlich gegen 3.50 Uhr fortgesetzt werden. Die Bundespolizei wurde nach eigener Auskunft über den Zwischenfall erst im Nachhinein informiert. Entsprechend sei keine Streife angefahren.
„Wir bedauern die Situation für die Reisenden im Zug”, entschuldigt sich die Bahn. „Unser Ziel ist es stets, dass Fahrgäste in liegengebliebenen Zügen so schnell wie möglich aussteigen und weiterreisen können.”