In Zeiten immer komplexerer Technologie geht die Bedeutung freier Erfinder für die technische Entwicklung weiter zurück. Im vergangenen Jahr haben von Unternehmen unabhängige Tüftler 1.835 technische Neuentwicklungen eingereicht, wie das Deutsche Patent- und Markenamt vor der Nürnberger Erfindermesse (26.-28.10.) mitteilte. Der Anteil der freien Erfinder an allen Patentanmeldungen aus Deutschland sank damit auf 5,1 Prozent. 2022 waren es noch 5,9 Prozent gewesen, Ende der 1990er Jahre noch über zehn Prozent.
Gezählt hat das Patentamt freie Anmeldungen „aus“ und nicht „in“ Deutschland, da bei der Münchner Behörde traditionell auch etliche Patentanmeldungen aus dem Ausland eingehen. Die allermeisten Erfindungen und technischen Weiterentwicklungen werden von Unternehmen angemeldet. Traditionell stark vertreten sind Elektrotechnikkonzerne wie Siemens und Bosch oder auch die Autoindustrie. Als freie Erfinder zählt die Bundesbehörde jene Tüftler, die eine Neuentwicklung in eigenem Namen anmelden.
Ebenso wie bei den Patentanmeldungen insgesamt ist Süddeutschland auch bei den freien Erfindungen überrepräsentiert: Rund ein Viertel kommt aus Bayern (470), auf Platz zwei liegt Nordrhein-Westfalen (363), bevor mit Baden-Württemberg (307) auf dem dritten Rang wieder ein süddeutsches Bundesland folgt. Ein beträchtlicher Anteil der freien Erfinder ist offenkundig im Maschinenbau oder einem verwandten Beruf tätig: Fast 41 Prozent der Anmeldungen entfielen auf diesen Zweig. Frauen sind nach wie vor nur eine Minderheit, auch wenn ihr Anteil im vergangenen Jahr auf 8,7 Prozent gestiegen ist.
„Jeder kreative Kopf ist eine Bereicherung“, sagt DPMA-Präsidentin Eva Schewior. Die Behördenchefin verwies auf bekannte freie Erfindungen der Vergangenheit wie den 1958 vom badischen Unternehmer Artur Fischer zum Patent angemeldeten Spreizdübel, der sich weltweit durchgesetzt hat.
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