Bayern-Trainer Julian Nagelsmann würde sich bei der Umsetzung des Videobeweises in der Fußball-Bundesliga insbesondere zwei Verbesserungen wünschen. Der Schiedsrichter auf dem Platz sollte für ihn generell stets die „Hoheit“ bei den Entscheidungen haben. Und die Überprüfung von strittigen Szenen wie korrektes Tor, möglicher Elfmeter oder Platzverweis müsste aus seiner Sicht grundsätzlich schneller erfolgen.
„Ich finde generell, wenn es klare Situationen sind, die der Schiedsrichter auch (auf dem Platz) sehen kann, dann sollte der Schiedsrichter auch auf sich vertrauen, entscheiden und weiterhin die Hoheit haben“, sagte Nagelsmann vor dem Auswärtsspiel des FC Bayern am Samstag in Berlin gegen Hertha BSC (15.30 Uhr/Sky).
Bei Interventionen des Video-Assistenten müsse aus seiner Sicht „die Bildschirmzeit reduziert werden, weil da jeder nervös wird und auch der Rhythmus von einem Spiel total gebrochen wird“, betonte Nagelsmann: „Wenn man sich so eine Situation zweieinhalb Minuten lang anschaut, ist das zu lang. Dann ist es einfach auch nicht klar, wenn du 17 Wiederholungen brauchst“, argumentierte der Bayern-Trainer.
Zuletzt hatte es in der Bundesliga vermehrt krasse Fehlentscheidungen gegeben, die für viel Kritik am Videobeweis gesorgt haben und Zweifel an der Zusammenarbeit zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent in Köln aufwarfen.
„Generell finde ich den Videobeweis gut“, sagte Nagelsmann. Für den 35-Jährigen bringt der Einsatz der Technik „ein bisschen mehr Fairness“ ins Spiel und reduziert zugleich den Druck auf die Schiedsrichter.
„Ich hätte auch nichts gegen eine Challenge beim Trainer, weil du dann mehr Verantwortung hättest und der Schiedsrichter entlastet würde“, sagte Nagelsmann. Der VAR käme dann nur noch auf Wunsch des am Spiel beteiligten Trainers zum Einsatz. Jeder Mannschaft könnte dabei pro Spielhälfte eine gewisse Anzahl von Überprüfungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
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