Acht Tage nach der Kollision von zwei großen Transportschiffen vor Gibraltar haben die Behörden eine Entwarnung für die Umwelt gegeben.
Der für das Ökosystem des Mittelmeers gefährliche Treibstoff sei fast vollständig aus dem vor der Küste des „Affenfelsens“ auf Grund liegenden Frachter „OS 35“ abgepumpt worden, teilte die Regierung des britischen Überseegebiets am Südzipfel Spaniens am Dienstag mit. Der vor fünf Tagen wegen der Verschmutzungsgefahr ausgerufene Notstand eines „schweren Zwischenfalls“ sei deshalb aufgehoben worden, hieß es.
Das Abpumpen des Schweröls war die größte Sorge der Bergungsteams. Zuletzt war aber den amtlichen Angaben zufolge nur wenig Öl ins Meer geflossen. Das Wasser in der Hafenbucht von Gibraltar sei inzwischen mit Ausnahme des Teils innerhalb der zweiten Ölbarriere wieder weitgehend sauber. Daher werde die komplette Wiederaufnahme des regulären Hafenbetriebs und der Fischerei in Erwägung gezogen.
Der 178 Meter lange, mit Stahl beladene Massengutfrachter „OS 35“ war auf dem Weg in den niederländischen Hafen Vlissingen am späten Montagabend aus noch ungeklärter Ursache mit einem Flüssiggastanker kollidiert und danach wegen Wassereinbruchs vor einem Strand an der Ostseite Gibraltars in seichtem Wasser auf Grund gesetzt worden. Einige Strände Gibraltars sowie im angrenzenden Spanien waren vom ausgelaufenen Treibstoff verschmutzt worden, auf dem Meer waren schillernde Ölschlieren zu sehen.
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