Wer im Unterricht nicht flüssig und schnell genug mitschreiben kann, kann oft nicht richtig folgen und fällt in seinen Leistungen zurück. Darauf weist Marianela Diaz Meyer, Geschäftsführerin des Schreibmotorik Instituts, hin.
Deshalb sei es empfehlenswert, die Schreibfertigkeiten mehr zu fördern. Marianela Diaz Meyer rät, mindestens eine Stunde pro Woche ins Handschreiben zu investieren. Das trage dazu bei, ermüdungsfreier und schneller schreiben zu können und komme letztendlich der kognitiven Entwicklung sowie dem Lernerfolg zugute.
Der Distanz- und Wechselunterricht während der Corona-Pandemie habe insgesamt zu einer Verschlechterung der Handschreibe-Fähigkeiten geführt. Schülerinnen und Schüler hätten Probleme mit der Schreibstruktur, der Leserlichkeit sowie dem Schreibtempo, so die Ergebnisse einer Umfrage unter gut 840 Lehrkräften, die das Schreibmotorik Institut gemeinsam mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) durchgeführt hat.
Die Lehrerinnen und Lehrer berichten demnach zum Beispiel von Kindern, die in der Mitte der Zeile beginnen, über den Rand hinaus schreiben und schon nach kurzer Zeit Ermüdungserscheinungen zeigen.
Besonders starke Defizite lassen sich den befragten Lehrkräften zufolge bei Jungen feststellen, bei denen die Hälfte Probleme mit dem Handschreiben zeigte. Bei den Mädchen tat sich ein Drittel schwer. Schon vor der Pandemie zeigten ähnlich viele Jungen und Mädchen Probleme mit dem analogen Schreiben, diese hätten sich aber weiter verschlimmert.
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