Glaubenstreffen-Kritik: Bürgermeisterin eingeladen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 18.06.2024 08:45

Glaubenstreffen-Kritik: Bürgermeisterin eingeladen

Ein Kreuz steht in einer evangelischen Kirche. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)
Ein Kreuz steht in einer evangelischen Kirche. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)
Ein Kreuz steht in einer evangelischen Kirche. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild)

Nach Kritik an der ab Donnerstag geplanten Glaubenskonferenz UNUM24 in München haben die Organisatoren Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und die Initiatoren des Christopher Street Days zum Gespräch eingeladen. „Wir hätten uns gewünscht, es wäre schon im Vorfeld der öffentlichen Kritik zu einem Gespräch unter uns gekommen“, hieß es in dem Brief, der unter anderem von den beiden Veranstaltern der Konferenz unterzeichnet wurde. „Unser Glaubenstreffen zielt ja gerade darauf ab, Trennendes zu überwinden und auch sehr unterschiedliche Menschen miteinander zu verbinden und auch zu versöhnen.“

Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl hatte vergangene Woche deutliche Kritik an dem Treffen geübt: „Mit Sorge habe ich die Informationen zu dem in der Olympiahalle geplanten Treffen verschiedener fundamental-christlicher LGBTIQ*-feindlicher Akteure, das parallel zum Christopher Street Day 2024 stattfinden soll, zur Kenntnis genommen.“ Es gäbe aktuell keine rechtlichen Möglichkeiten für die Landeshauptstadt, eine derartige Veranstaltung in den Räumen der städtischen Tochtergesellschaft OMG zu unterbinden.

Die Veranstalter der Konferenz betonten erneut, dass die zeitliche Überschneidung mit dem CSD zufällig sei. „Wir sind nicht wegen des CSD in der Stadt, sondern wegen unseres Glaubens.“ In diversen Presseveröffentlichungen würden Vermutungen, Ängste und auch Fehlinformationen zur UNUM24 kursieren, schrieben die Veranstalter weiter. Berichte, wonach auf der UNUM für einen „christlichen Gottesstaat“ gebetet werde, seien eine abstruse Behauptung. Auf den Vorwurf, ein Treffen verschiedener fundamental-christlicher LGBTIQ*-feindlicher Akteure zu sein, wurde in dem Schreiben nicht eingegangen.

Die UNUM24 bezeichnet sich selbst als christliche Glaubenskonferenz, die sich an Christen aller Konfessionen richte. Das Schreiben haben neben den beiden Veranstaltern Fadi Krikor und Gerhard Kehl auch der Landesbischof der Evangelischen Kirche Sachsen, Tobias Bilz, der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers und Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg unterzeichnet. Alle drei sind Redner auf der Konferenz. Die Kritik im Vorfeld hatte sich aber vor allem am Hauptredner, dem leitenden Pastor der Bethel Church im kalifornischen Redding, Bill Johnson, entzündet.

© dpa-infocom, dpa:240618-99-436805/2


Von dpa
north