Eine 33-jährige Fußgängerin ist am Sonntagmorgen an der Bundesstraße B14 bei Obereichenbach, einem Stadtteil von Ansbach, von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden.
Der 19-jährige Fahrer eines Toyota der US-Militärpolizei war nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken kurz nach 7.30 Uhr aus Ansbach kommend in Richtung Katterbach unterwegs. Zwischen Pfaffengreuth und Obereichenbach kam sein Auto aus noch ungeklärten Gründen nach rechts von der Straße ab. Der junge Militärpolizist war, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Montag auf Nachfrage erklärte, nüchtern, und es gab keine Anzeichen für gesundheitliche Probleme. Näheres müsse nun ein Gutachter herausfinden.
Über einen Grünstreifen geriet der Pkw auf den Geh- und Radweg in diesem Bereich. Dort erfasste er nach etwa 100 Metern die 33-jährige Fußgängerin. Sie erlitt durch den Zusammenstoß schwerste Verletzungen. Der Rettungsdienst brachte sie unverzüglich in ein Krankenhaus, wo sie wenig später starb.
Der Fahrer des Toyota blieb körperlich unverletzt. Beamte der Polizeiinspektion Ansbach nahmen den Unfall vor Ort auf. Sie wurden dabei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von einem Gutachter unterstützt. Die Bundesstraße war bis 11 Uhr in beide Richtungen voll gesperrt.
Die Ansbacher US-Garnison sagte in einer Stellungnahme ihre volle Kooperation bei der Aufklärung der Umstände des Unfalls zu. Der Vorfall werde von den deutschen Strafverfolgungsbehörden gemeinsam mit Offiziellen der US-Armee untersucht. Laut Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken handelte es sich nicht um eine Einsatzfahrt. Ob der Fahrer im Dienst war, konnte eine Sprecherin nicht sagen.
Die US-Garnison Ansbach zeigte sich bestürzt über diesen tragischen Unfall. Sie spricht ihr „allerherzlichstes Beileid an alle Beteiligten und Angehörigen aus”.
Derweil wird der Unfall bereits zum Politikum in Ansbach. Die Fraktion der Offenen Linken (OLA) im Stadtrat zeigt sich „schockiert” und hat sich mit einem Antrag an Oberbürgermeister Thomas Deffner gewandt. Der Unfallhergang werfe viele Fragen auf. Daher müsse im Haupt- und Finanzausschuss am 21. Januar der Sachstand der Ermittlungen erläutert werden.
Unter anderem will die OLA wissen, welches Fahrtraining Fahranfänger bei der US-Militärpolizei bekommen, bevor sie in einem für sie fremden Land mit Polizeiautos am Straßenverkehr teilnehmen dürfen: „Empfiehlt die Verwaltung verpflichtende Sicherheitstrainings für US-Militärangehörige nach deutschen Standards”, um weiteren schweren Unfällen vorzubeugen? „Welchen dienstlichen Auftrag verfolgte der 19-Jährige am Sonntagmorgen um 7.30 Uhr?”, lautet eine weitere Frage.
Nachdem es bereits 2021 zu einem tödlichen Unfall am Windmühlberg kam, erwartet die Fraktion auch dazu Auskunft zu den Ermittlungsergebnissen, zur Schuldfrage und zu möglichen Konsequenzen der Stadt Ansbach: „Empfiehlt die Verwaltung eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Kuppe des Windmühlberges (derzeit zulässig: 100 km/h)?”