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Veröffentlicht am 30.10.2024 19:02

Bundesbank: Bei Zinssenkungen nichts überstürzen

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht keine Deindustrialisierung in Deutschland (Archivbild). (Foto: Andreas Arnold/dpa)
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht keine Deindustrialisierung in Deutschland (Archivbild). (Foto: Andreas Arnold/dpa)
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht keine Deindustrialisierung in Deutschland (Archivbild). (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel mahnt mit Blick auf künftige Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) Zurückhaltung an. „Ich rate dazu, vorsichtig zu bleiben und nichts zu überstürzen“, sagte Nagel bei einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext.

„Preisstabilität ist nicht mehr fern, aber das letzte Stück des Weges ist noch zu gehen“, betonte Nagel. Gerade die Inflation bei Dienstleistungen bleibe erhöht. „Im Dezember wird dem EZB-Rat eine neue Prognose vorliegen. Sie wird uns zeigen, ob wir bei der Inflationsentwicklung weiter auf Kurs sind“. Der datenabhängige Ansatz der EZB habe sich bewährt. 

Investoren setzen auf weitere Zinssenkungen im Dezember

Die EZB hat den richtungsweisenden Einlagenzinssatz im Oktober um 0,25 Prozentpunkte gesenkt auf 3,25 Prozent. Es war bereits der dritte Zinsschritt in diesem Jahr. Angesichts der schwachen Konjunktur und der deutlich gesunkenen Inflationsrate im Euroraum, die im September 1,7 Prozent betrug, erwarten viele Ökonomen eine weitere Zinssenkung beim nächsten EZB-Entscheid Mitte Dezember. Es wurden auch Rufe nach einer großen Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte laut. 

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, ist die Inflationsrate im Oktober aber überraschend deutlich auf 2,0 Prozent gestiegen. Manche Ökonomen warnen daher vor zu schnellen Zinssenkungen der EZB. 

„Der geldpolitische Kurs muss sicherstellen, dass sich die Inflationsrate mittelfristig bei zwei Prozent einpendelt“, sagte Nagel. „Unser Stabilitätsversprechen einzuhalten, ist besonders nach den Inflationserfahrungen der vergangenen Jahre ganz entscheidend für das Vertrauen, das die Menschen uns entgegenbringen.“

© dpa-infocom, dpa:241030-930-275008/1


Von dpa
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