Dienstagmorgen, kurz nach 4 Uhr: In Gerhardshofen (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) wurde ein Dachstuhlbrand gemeldet. Personen noch im Gebäude, hieß es in der ersten Meldung, wie Kreisfeuerwehrsprecher Rainer Weiskirchen auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte. Drei Feuerwehren rückten aus.
Das Feuer im Dachstuhl eines Wohnhauses bestätigte sich beim Eintreffen der ersten Kräfte, Rauch zog über die Gerhardshöfer Siedlung „In den Erlen”. Ein Blaulicht-Meer erhellte die dunklen Straßen, es roch verbrannt. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, bemerkte eine Frau beim Vorbeifahren auf dem Weg zur Arbeit, dass es in einem Einfamilienhaus brennt. „Sie klingelte an der Haustür, sodass die beiden Bewohner wach wurden und das Haus eigenständig und unverletzt verlassen konnten.”
Die eintreffende Polizei-Streife stellte dann offene Flammen im Dachstuhl, sowie einen Schwelbrand im restlichen Haus fest. Zahlreiche Feuerwehrkräfte aus Gerhardshofen, Dachsbach und Emskirchen mit der Drehleiter sowie Kreisbrandrat Alfred Tilz rückten an und kämpften gegen Feuer und Rauch. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung konnte auf der Anfahrt wieder umdrehen. Auch ein Rettungswagen, ein Notarzt und der Leiter Rettungsdienst standen bereit. Verletzte gab es nicht.
Gegen 5 Uhr kam die Meldung: „Feuer aus”, berichtete Weiskirchen. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich allerdings schwierig: Feuerwehrkräfte mussten das Dach teilweise abdecken, von der Drehleiter aus wurden ebenfalls Ziegel entfernt, um an die Glutnester darunter zu kommen. Unter den Ziegeln lagen Platten: „Wenn die einmal glimmen, bekommt man die kaum mehr aus”, erklärte Kreisbrandrat Tilz. Sie mussten entfernt und ordentlich gewässert werden.
Laut Auskunft von Rainer Weiskirchen wurde gegen 8 Uhr noch die Feuerwehr Birnbaum nachalarmiert, um weitere Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben. Am Vormittag war schließlich noch das Bergungsteam des Technischen Hilfswerks (THW) aus Neustadt angerückt. Die Fachexperten dichteten das Dach mit Planen ab, um das Haus gegen die Witterung zu schützen. Das THW war mit zehn Personen in Gerhardshofen aktiv, seitens der Feuerwehr waren laut Weiskirchen insgesamt rund 80 Kräfte über mehrere Stunden im Einsatz.
„Ermittler der Kriminalpolizei Ansbach nahmen den Brandort am Dienstagvormittag in Augenschein. Aufgrund des Brandspurenbildes muss nach derzeitigem Stand der Ermittlungen von einem technischen Defekt als Brandursache ausgegangen werden”, heißt es in der Mitteilung. Den Sachschaden schätzen die Beamten auf rund 150.000 Euro.