Der Technologiekonzern Bosch will bis 2030 mehr als eine Milliarde Euro in die Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen investieren. Allein rund 255 Millionen sollen in den Bau einer neuen Wärmepumpen-Fabrik im polnischen Dobromierz fließen, wie der Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die Bauarbeiten in dem etwa 70 Kilometer von Wroclaw (Breslau) entfernten Dorf sollen 2024 anfangen. Der Produktionsbeginn ist für den Jahreswechsel 2025/26 geplant. Bis 2027 sollen dort rund 500 neue Arbeitsplätze entstehen.
Zugleich will Bosch seine bestehenden Wärmepumpen-Standorte in Europa stärken. Im hessischen Eibelshausen begann demnach Anfang des Jahres die Fertigung von Komponenten für Wärmepumpen. Zuvor war bereits die Entwicklungskapazität für die Geräte hierzulande ausgebaut worden. Neben einem weiteren deutschen Standort entwickelt oder fertig Bosch Wärmepumpen unter anderem auch in Portugal und Schweden.
Wärmepumpen sind ein Wachstumstreiber für die Gebäudetechnik-Sparte des stiftungsgeführten Unternehmens. Die Bosch Home Comfort Group (früher: Bosch Thermotechnik) hatte zuletzt einen Rekordumsatz verzeichnet. Im Vorjahresvergleich stiegen die Erlöse 2022 um 13 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Das deutsche Wärmepumpen-Geschäft hatte um 75 Prozent zugelegt, weltweit betrug das Plus 54 Prozent.
Wärmepumpen ziehen Wärme aus der Umgebung, also der Luft oder dem Erdreich, und heizen damit die Gebäude. Wird nachhaltig erzeugter Strom verwendet, entfallen Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen. Die Bundesregierung hat sich ab 2024 das Ziel von 500 000 neu installierten Wärmepumpen pro Jahr gesetzt.
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