Die Verwendung von Gießharz - auch bekannt als Resin - ist in der Bastel- und Kunsthandwerkszene für die Herstellung von Schmuck, Deko-Objekten, Schüsseln und Kinderspielzeug sehr beliebt. Jedoch warnt Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz der Verbraucherzentrale NRW, vor den potenziellen Gesundheitsrisiken, die mit diesem Material verbunden sind.
Gießharze, die aus Bisphenol A (BPA) hergestellt werden, werden oft als „ungiftig“ und „unbedenklich für die Gesundheit“ beworben. Diese Behauptungen stehen jedoch im Widerspruch zu den aktuellen Bewertungen der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die täglich tolerierbare Aufnahmemenge von BPA drastisch gesenkt hat, so Effers.
Sie rät davon ab, Gegenstände aus BPA-basiertem Gießharz für Lebensmittelkontakt oder als Kinderspielzeug zu verwenden. Auch als Bastelmaterial für Kinder seien diese Harze ungeeignet. Wer nicht darauf verzichten will, sollte beim Kauf von Gießharz auf die Herkunft achten und Produkte von seriösen Händlern innerhalb der EU bevorzugen, so die Verbraucherschützer. Wichtig ist, nach einem Sicherheitsdatenblatt für beide Komponenten des Harzes zu fragen und sich über gefährliche Inhaltsstoffe zu informieren. Beim Umgang mit Gießharz empfiehlt Effers das Tragen von Handschuhen aus Nitril, Mundschutz und Schutzbrille.
Bisphenol A kann das menschliche Hormonsystem stören, so die Verbraucherzentrale. Studien zeigten mögliche Verbindungen zu Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Unfruchtbarkeit, Impotenz, verringertem Geburtsgewicht und neurologischen Veränderungen bei Kindern. Die EFSA hat die tägliche tolerierbare Aufnahmemenge von BPA 2023 um das 20.000-fache auf 0,2 Milliardstel eines Gramm pro Kilogramm Körpergewicht reduziert. Zudem plant die EU, die Chemikalie in Lebensmittelkontaktmaterialien zu verbieten. Welche Mengen an BPA aus Bastel-Gießharzen freigesetzt werden können, ist nicht bekannt.
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