Hier Glühwein, da Sekt: An den Feiertagen haben viele von uns mehr Alkohol getrunken als sonst. Für die Gesundheit ist es eine gute Idee, im neuen Jahr - zumindest erst einmal - das Kontrastprogramm einzulegen.
„Ein Dry January – also der Verzicht auf Alkohol für den Monat Januar – bietet dem Körper die Möglichkeit, sich von den Belastungen durch regelmäßigen Alkoholkonsum zu erholen“, so Stephanie Eckhardt, Referatsleiterin Suchtprävention im Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG).
Was viele von uns in feuchtfröhlicher Feierlaune gern vergessen oder verdrängen: Alkohol tut unserem Körper nicht gut. Das Zellgift steht im Zusammenhang mit mehr als 200 verschiedenen negativen gesundheitlichen Folgen, heißt es von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
So erhöht Alkohol nicht nur das Risiko für Unfälle und Verletzungen, sondern auch für verschiedenste Erkrankungen, zum Beispiel:
Die Annahme, dass ein gelegentliches Glas Rotwein keinerlei Schaden anrichtet, ist übrigens ein Mythos. „Selbst geringe Mengen können das Risiko für verschiedenste Krankheiten erhöhen und damit die Gesundheit gefährden“, schreibt die DGE online.
Schon nach wenigen Wochen ohne Alkohol kann sich Stephanie Eckhardt zufolge die Leberfunktion normalisieren. Außerdem kann es den Blutdruck senken, womit sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert.
„Wie schnell sich aber gesundheitliche Effekte beim Alkoholverzicht einstellen und welche es konkret sind, ist individuell sehr verschieden“, so die Expertin. Einfluss hat - neben Vorerkrankungen - unter anderem, wie viel man zuvor getrunken hat.
Dass Krankheitsrisiken durch den Alkoholverzicht sinken, können wir nicht spüren. Es gibt aber Effekte, die man möglicherweise bemerkt:
Im besten Fall hängt man einen Dry February an. Schließlich gilt: „Je länger auf Alkohol verzichtet wird, desto besser“, so Stephanie Eckhardt. Wer eine Weile alkoholfrei unterwegs war, dem fällt es oft leichter, weiterhin nicht oder weniger zu trinken.
Das gilt vor allem dann, wenn man den Dry January genutzt hat, um sich mit dem eigenen Trinkverhalten zu beschäftigen. Folgende Fragen helfen dabei:
Doch was, wenn man merkt, dass der Verzicht kaum klappt oder das Verlangen in den alkoholfreien Wochen sehr stark wird? „Dann kann das ein Hinweis auf eine entstehende Abhängigkeit sein“, so die Expertin. Ein erster Schritt ist dann, Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle aufzunehmen, die auch zur Vorbeugung berät.
© dpa-infocom, dpa:251229-930-478217/1