2:0 bei Rothe-Rückkehr in Kiel: Union siegt wieder auswärts | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 20.10.2024 17:28, aktualisiert am 20.10.2024 18:04

2:0 bei Rothe-Rückkehr in Kiel: Union siegt wieder auswärts

Berlins Tom Rothe (3. v. l.) leitete das 1:0 der Berliner in Kiel ein. (Foto: Axel Heimken/dpa)
Berlins Tom Rothe (3. v. l.) leitete das 1:0 der Berliner in Kiel ein. (Foto: Axel Heimken/dpa)
Berlins Tom Rothe (3. v. l.) leitete das 1:0 der Berliner in Kiel ein. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Nach einer Vorlage und einem sehenswerten Tor ausgerechnet bei seinem Ex-Club klatschte Tom Rothe breit grinsend mit seinem Teamkollegen ab. Der 19-Jährige hatte entscheidenden Anteil, dass sein 1. FC Union Berlin die lange Durststrecke in der Fremde beendete. 

Der Hauptstadtclub der Fußball-Bundesliga besiegte Holstein Kiel mit 2:0 (1:0) und machte den ersten Auswärtserfolg seit zuvor saisonübergreifend acht Partien perfekt. Aljoscha Kemlein (18. Minute) erzielte nach Vorarbeit des starken Rothe den Führungstreffer. Rothe selbst sorgte kurz vor Schluss mit einem Kopfballtor für die Entscheidung (89.).

„Das war ein erfolgreicher Tag. Wir haben als Mannschaft ein gutes Spiel gemacht und können hier sehr zufrieden sein“, sagte Rothe bei DAZN. Durch den Sieg zog die Mannschaft von Trainer Bo Svensson an Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt vorbei und beendete den siebten Spieltag als Tabellenfünfter. Bundesliga-Neuling Kiel, der in der zweiten Hälfte ebenbürtig war, wartet derweil weiter auf seine ersten drei Punkte und steht nur auf Rang 17.

„Es fehlt schon was, dass wir gewinnen, aber wir sind nicht so unterlegen“, sagte Kiels Nicolai Remberg: „Wir zahlen noch ein bisschen Lehrgeld, aber ich glaube, dass wir früher oder später unsere Punkte holen werden.“ Zu seinem Kumpel Rothe sagte Remberg: „Tom ist ein super Junge. Er trifft hier, das nervt mich natürlich schon. Das hätte er heute auch lieber sein lassen können.“

Partie zu Beginn unterbrochen

Der blaue Pyro-Nebel der Heimfans im Zug der Choreo stoppte den anfänglichen Offensivdrang der Gäste aus Köpenick. Denn kurz nach der ersten Chance durch Berlins Benedict Hollerbach, der einen Kopfball über das Tor gesetzt hatte, unterbrach Schiedsrichter Timo Gerach die Partie wegen des dichten Rauchs. 

Kurz darauf ging es weiter. Die blau-weiß-roten Hausherren versuchten es vielfach über Rothes Seite in Richtung Tor. Das 19 Jahre alte Abwehrtalent hatte dem Nordclub vergangene Saison als damalige Leihgabe von Borussia Dortmund maßgeblich mit vier Treffern und zehn Vorlagen zum Aufstieg in die erste Liga verholfen. Union-Präsident Dirk Zingler schwärmte vor der Partie: „Tom wird sicherlich der zukünftige linke Außenverteidiger in der Nationalmannschaft sein.“

Rückkehrer Rothe legt Union-Führung vor

Und eben dieser Rothe war dann schon am Tor der Gäste beteiligt. Der linke Schienenspieler beförderte seine hohe Hereingabe mit seinem schwächeren rechten Fuß ungestört in den Strafraum der Kieler. Dort vollendete Kemlein per Kopf. Rothes Gegenspieler Timo Becker, der den mit Rückenproblemen angeschlagenen Lewis Holtby als Kapitän vertrat, ließ seinem früheren Kollegen zu viel Platz für die Flanke. Schon beim 3:3 der U21-Auswahl im Zuge der EM-Qualifikation in Polen hatte Rothe das 1:0 vorbereitet.

Skrzybski trifft auf Ex-Club

Zehn Minuten nach dem Führungstreffer musste Union eine schlechte Nachricht verkraften. Wooyeong Jeong ersetzte den verletzten Tim Skarke. Auch die Gastgeber wechselten früh: Angreifer Steven Skrzybski tauschte mit Alexander Bernhardsson (34.). Für Skrzybski war es ein emotionaler Einsatz. Der 31-Jährige wurde zwischen 2000 und 2018 bei den Berlinern ausgebildet und schaffte dabei den Sprung zu den Profis.

Kiel kam frisch aus der Pause zurück. Mittelfeldspieler Nicolai Remberg zwang Berlins Torwart Frederik Rönnow mit einem tückischen Schuss (46.) zu einer Parade. Der Däne verhinderte auch wenige Minuten später nach einem Schuss von Finn Porath den Gegentreffer. Zu dem Zeitpunkt hätte sich Kiel den Ausgleich durchaus verdient gehabt. 

Die Gäste ließen ihnen etwas zu viel Raum. Doch auch die Berliner erarbeiteten sich zunächst zu wenig aussichtsreiche Möglichkeiten. Rönnow kassierte in der 73. Minute die Gelbe Karte für Zeitspiel. Am Ende köpfte Rothe aus neun Metern nach einem Eckball aber doch noch unhaltbar zum 2:0 ein.

© dpa-infocom, dpa:241020-930-265649/2


Von dpa
north